Kein Treffer
Grüne Hohlzunge (Dactylorhiza viridis)

© Alle Rechte vorbehalten. Interesse an dem Foto?

Grüne Hohlzunge (Dactylorhiza viridis)

Auf Grund ihrer Größe und meist grünlichen Farbe ist die Grüne Hohlzunge eine sehr unauffällige, ausdauernde, krautige Pflanze. Die Grüne Hohlzunge bleibt meist klein, kann jedoch auch Wuchshöhen bis 30 Zentimeter erreichen. Dieser Geophyt besitzt handförmig geteilte Knollen als Überdauerungsorgane. Der stumpfkantige, kahle Stängel ist hellgelbgrün. Die drei bis sieben unteren stängelumfassenden Laubblätter sind eiförmig; die oberen mehr lanzettlich.

Der Blütenstand kann bis zu 30 Blüten enthalten. Die kleinen, grünlichgelben bis grünen und manchmal rötlich überlaufenen Blüten stehen mit ihren gedrehten Fruchtknoten in der Achsel lanzettlich grüner Tragblätter. Die sechs Perigonblätter - jeweils nur wenige Millimeter groß - neigen sich so zueinander, dass sie die Form eines halbkugeligen Helms annehmen. Eine dicke, dreilappige, maximal 10 Millimeter lange Lippe (Labellum) hängt zungenförmig herab und gibt dieser Orchideenart ihren Namen. Nur 2 bis 3 Millimeter misst der sackförmige Sporn.

Verbreitung

Verbreitung Dactylorhiza viridis

Die Verbreitung in Deutschland zeigt, dass die Grüne Hohlzunge auch im Hügel- und Flachland ab 100 Meter NN vorkommen kann. Diese vereinzelten Vorkommen, meist auf Kalkmagerrasen, aber auch in lichten Wäldern, sind vom Rückgang der konkurrenzschwachen Art besonders betroffen. In Niedersachsen ist die Grüne Hohlzunge bereits ausgestorben. In Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland wird sie als stark gefährdet eingestuft. In Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist sie vom Aussterben bedroht. Allein für Bayern gilt der Status gefährdet, wo die Art in den Alpen noch häufiger auftreten kann. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kam Dactylorhiza viride nie vor, dagegen wurde sie in Brandenburg an einem Fundort mit wenigen Exemplaren bekannt.

Hinweis: Datengrundlage der Karte ist die Datenbank FlorKart (BfN) aus deutschlandflora.de (NetPhyD), wie sie auf www.floraweb.de zur Verfügung gestellt wird (Datenstand 2013, zuletzt aufgerufen am: 01.07.2016)


Ökologie

Durch die am Lippengrund ausgebildeten Drüsen der Grünen Hohlzunge entströmt der Blüte ein schwach honigartiger Duft, der die Bestäuber, wie zum Beispiel Käfer, Bienen, Hummeln oder Wespen anlockt.

Die Blütezeit erstreckt sich in Abhängigkeit von Höhenlage, Standort und geländeklimatischen Einflüssen von Anfang/Mitte Mai in tieferen Lagen bis Ende Juni oder Anfang Juli. An gebirgigen Waldstandorten über Muschelkalk (etwa 400 Meter NN) können noch Anfang August blühende Pflanzen gefunden werden. Meist ist der Fruchtansatz der Pflanzen recht hoch.

Die Grüne Hohlzunge ist auf mäßig feuchten, nährstoffarmen, oft aber kalkreichen Böden bis in eine Höhe von 2900 m ü. NN zu finden. Aber auch die Mittelgebirge mit sauren Magerrasen, Trocken- und Halbtrockenrasen bieten der Grünen Hohlzunge einen Lebensraum bei Böden mit einem pH-Wert von 5,7 bis 7,9.

Die Grüne Hohlzunge braucht kalkfreien oder mindestens kalkarmen, stark humusdurchsetzten Lehmboden. Sie kommt in ungedüngten, nährstoffarmen Trockenrasen und ebenso in Sumpfwiesen vor. Sie steigt im Gebirge bis etwa 2500 m auf, und sie kommt hier vor allem auf Matten, aber auch in Zwergstrauchgebüschen und lichten Wäldern vor. Sie fehlt in weiten Teilen des Tieflands.

Gefährdung

Die Grüne Hohlzunge ist in den letzten Jahrzehnten rapide zurückgegangen, weil ihre Standorte durch „Meliorisierung“ vor allem in den Mittelgebirgen vernichtet worden sind.

Lebensraum

Extensive, magere Rasen und Wiesen.

()

Schnellzugriff

Kenndaten

Ordnung Asparagales
Familie Orchidaceae
Art Grüne Hohlzunge
Wiss. Dactylorhiza viridis
Autor (L.) R. M. Bateman, Pridgeon & M. W. Chase
Rote Liste D 3
Häufigkeit sehr selten
Höhe 5 - 35 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Orchideen in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/pflanzenarten/orchideen/gruene-hohlzunge/
Datum: 20.04.2024
© 2024 Deutschlands Natur. Alle Rechte vorbehalten.