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Küstendünen mit Besenheide
Auf Küstendünen mit Besenheide dominiert - wie der Name schon sagt - die Besenheide (Calluna vulgaris, Foto). Typische Standorte sind entkalkte Sande mit saurer Rohhumusauflage (Podsolierung) - man bezeichnet sie aufgrund der dadurch vorhandenen dunkleren Erscheinung daher auch als Braundünen. Braundünen stehen in der natürlichen Küstendünen-Entwicklungsreihe zwischen den jüngeren Graudünen und den gebüsch- und waldbestandenen Dünen. Der Lebensraum ist oft eng verzahnt mit anderen Lebensräumen an der Küste, z.B. Krähenbeeren-Heiden, Graudünen oder feuchten Dünentälern.
Kennzeichnende Vegetation der Heidekraut-Küstenheide ist oft die dominierend Besenheide, wobei es aber auch stärker gras-, flechten- und moosreiche Ausbildungen gibt. Dominierend sind dann die Grasart Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa) oder die Flechtenarten aus der Gattung Cladonia. Wenig auffällig, aber ebenso typisch sind weitere Arten wie z. B. Sand-Segge (Carex arenaria), Dreinervige Segge (Carex trinervis) oder Englischer Ginster (Genista anglica).
Typische Tierarten auf den Dünen sind Vögel wie Heidelerche, Brachpieper, Steinschmätzer oder Sumpfohreule. Unter den Reptilien ist die Waldeidechse zu nennen. Verschiedene Käferarten (z.B. Sandlaufkäfer) oder Hautflügler (Bienen, Grab- und Wegwespen) welche in den sandigen Böden graben sind ebenfalls zu nennen.
Verbreitung

Besenheiden auf Küstendünen haben ihren Schwerpunkt an der Nordsee auf den Geestinseln Sylt und Amrum und auf den ostfriesischen Inseln, sowie an der Festlandsküste z. B. im Eidervorland.
An der Ostseeküste gibt es größere Vorkommen auf dem Darß und auf Hiddensee im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nur sehr wenige Vorkommen des Lebensraumtyps, sie sind im Wesentlichen auf große Dünenkomplexe im Anlandungsbereich der Küste beschränkt.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Hauptgefährdungsursachen des Lebensraumtyps sind wie bei allen Dünen Eindeichungen, Küstenverbau und Küstenschutzmaßnahmen. Weitere Gefährdungen bestehen durch touristische Nutzung (Trittschäden) und Aufforstungen (mit Kiefern). Wesentliche Voraussetzungen für den Schutz der Callunaheiden sind der Schutz oder die Wiederherstellung natürlicher Küstendynamik und Dünenentwicklung. Größere Dünenheiden in FFH-Gebieten sollten weitgehend vom Tourismus freigehalten werden. Eine Pflege ist nicht erforderlich, extensive Schafbeweidung ist möglich.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Festliegende entkalkte Dünen der atlantischen Zone (Calluno-Ulicetea) |
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Natura 2000 | 2150* |
Häufigkeit | mittel |