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Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Blaugrasrasen werden strukturell durch die beiden horstbildenden Pflanzenarten Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea, Foto: 3-4 Grashalme, linker oberer Bildrand) und die Horst-Segge (Carex sempervirens, zahlreiche braune "Ährchen"). Die Rasen können lückig und durch Bodenbewegung treppenartig sein; der Untergrund ist meist flachgründig und trocknet rasch aus.
Bedingt durch die Höhenlage und meist lange vorhandener Schneedecke blühen diese Wiesen erst im Hochsommer. Eine Vielfalt von verschiedenen Pflanzenarten kann diesen Lebensraum dann aber sehr farbenprächtig erscheinen lassen. Auf dem Foto zu sehende typische Arten für diesen Biotoptyp sind die Orchidee Schwarzes Kohlröschen (Nigritella nigra, Bildmitte), Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum, weiß rechts der Bildmitte), Alpen-Wundklee (Anthyllis alpestris, gelb), Kriechendes Gipskraut (Gypsophila repens, auf dem Fels, links unten) und Schlauch-Enzian (Gentiana utriculosa, gelblich verblüht, linke ober Bildecke) . Darüber hinaus sind u.a. noch folgende Arten charakteristisch: Bewimperter Mannsschild (Androsace chamaejasme), Brillenschötchen (Biscutella laevigata), Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre), Kopfiges Läusekraut (Pedicularis rostratocapitata) und verschiedene Enzianarten (z.B. Gentiana clusii).
Blumenreiche Blaugrasrasen finden sich vorwiegend in den Alpen. Bei Standorten in montanen Lagen handelt es sich um Sonderstandorte, wie sonnenexponierte, flachgründige Kalkschuttflächen. Es gibt enge Bezüge und Übergänge dieses Biotoptypes zu anderen Grünlandbiotopen der Alpen: zu den Polsterseggenrasen auf noch felsigeren Standorten oder den Rostseggenrasen bei besserer Nährstoff und Wasserversorgung.
Murmeltier und Gämse finden hier ihre Nahrung und Alpendohlen kommen zu Besuch vorbei.
Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum
Gefährdung
Gefährdungsfaktoren für den Lebensraumtyp sind neben Schad- und Nährstoffeintrag die intensive touristische Nutzung durch z. B. Skisport, Wandern und Bergsteigen (Trittbelastung) und die Intensivierung der Hochlagenbeweidung. Zum Schutz des Lebensraumtyps sollte die touristische Nutzung der Flächen durch geeignete Managementmaßnahmen so geregelt werden, dass negative Einflüsse möglichst ausgeschlossen werden. Die Beweidung dieses hochgelegenen Grünlandes sollte nur extensiv erfolgen.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten: