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Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen
Unter der Vielzahl von Lebensräumen, die es in Deutschland gibt, sind für Naturkundler oft die von besonderem Interesse die sich durch von der "Masse" abweichende ökologische Bedingungen auszeichnen. Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen sind dies in mehrfacher Hinsicht.
Übergänge von einem Lebensraumtyp zu einem anderen Lebensraumtyp sind generell interessant für Tier- und Pflanzenwelt. Man stelle sich einen Wald vor, der an eine Wiese grenzt: In dem schmalen Übergangsbereich können zwar sowohl einige Waldarten, als auch Wiesenarten wachsen. Darüber hinaus finden sich aber auch ganz charakteristische Pflanzenarten, die weder in dem einen, noch in dem anderen Lebensraum wachsen könnten. Sei es z.B., dass die Pflanzenart das Mähen der Wiese nicht verträgt oder im Wald zu wenig Licht zum Wachstum erhält. Botaniker sprechen von einer charakteristischen Saumgesellschaft. Meistens sehr arten- und blütenreiche Lebensräume.
Sind diese Säume aufgrund der Standortbedingungen zusätzlich sehr wärmebegünstigt, steigert sich die Bedeutung. Hier finden dann besonders wärmeliebende Arten einen Lebensraum, welche sonst vielleicht nur in südlicheren Ländern vorkommen würden. Unter ähnlichen Standortbedingungen findet man auch Buchsbaumgebüsche, welche in Deutschland nur an zwei Stellen vorkommen und darüber hinaus sehr dichtwüchsig sind, also im Gegensatz zu den hier gemeinten Säumen krautigen Pflanzen wenige Platz zum Wachstum lassen. Die charakteristischen ökologischen Verhältnisse und Pflanzenarten ziehen auch eine spezielle Tiergemeinschaft nach sich. Wärmeliebende, südliche Arten, die beispielsweis das Blütenreichtum eines solchen Saumes nutzen.
Typische Pflanzenarten sind der Blutrote Storchenschnabel (Geranium sanguineum, Foto: rot) und die Traubige Graslilie (Anthericum liliago). Als Strauch ist die Berberitze (Berberis vulgaris, Foto: Hintergrund) typisch. Darüber hinaus z.B. Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvensis), Diptam (Diptamnus albus) und Nickendes-Leinkraut (Silene nutans). Typische Tierarten sind - standortbedingt - unter den wärmeliebenden Arten zu suchen. Z.B. Smaragdeidechse oder sehr typisch Segelfalter (Iphiclides podalirius) und die Heuschreckenarten Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) und Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albovittata) .
Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum
Verbreitung
Wärmeliebende Saumgesellschaften und Waldmäntel treten meistens nur kleinflächig auf, sind aber noch viel häufiger als die extrem seltenen Buchsbaumgebüsche. Besonders in Mittelgebirgen oder in Flusstälern an südexponierten Hängen.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten: