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Gebüsche aus Latschenkiefer und Alpenrose
Oberhalb der Baumgrenze in den Alpen und vereinzelt im Bayerischen Wald kann der Wald in einen Bereich mit strauchförmigen Bäumen und Stauden übergehen. Die sogenannten Latschenkiefern (Pinus mugo) und Alpenrosen prägen das Aussehen dieses Lebensraumes, wobei in Regionen mit basischem (karbonischem) Gestein die Behaarte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) zu finden ist, während auf sauren (silikatischen) Untergründen die Rostrote Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) wächst (Foto, Südalpen).
Die exponierte Lage und mechanischen Belastungen durch die Schneedecke im Winter zwingen die Pflanzen zu dieser Wuchsform. Die Latschenkiefern erreichen maximal Höhen von 1-2 Metern, während die Alpenrose ohnehin niedrigwüchsig ist; die Sträucher können relativ vereinzelt stehen. Eher unscheinbar können auch andere Baumarten zwischen diesen Sträuchern stehen. Auch diese Pflanzen sind durch den Standort zwergwüchsig und ebenso wie die andeen Sträucher oft wesentlich älter, als man anhand der Wuchsform und -höhe vielleicht vermuten könnte. Stammdicken von wenigen Zentimetern bei der Alpenrose können schon annähernd 100 Jahre Lebensalter bedeuten. An den Standorten liegt im Winter meistens Schnee. Das schützt die Pflanzen vor starkem Frost.
Weitere typische Strauch-/Baumarten neben den genannten Latschenkiefern und den beiden Alpenrosenarten sind z.B. Besenheide, Heckenkirsche, Gebirgs-Weide, Vogelbeere, Grünerle und Weidenarten sowie Heidel-, Rausch und Preiselbeeren.
In diesen hoch gelegenen Regionen leben Alpenbraunelle, Birkhuhn, Birkenzeisig und Rotdrossel. Unter Steinen, an kleinen Rinnsalen kann man einen Alpensalamander entdecken.
Unter den Schmetterlingen prägen verschiedene Arten der Moorenfalter (Erebia) diesen Lebensraum.
Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum





Verbreitung

Diese Buschvegetation kommt in Deutschland nur in Bayern vor. Im hochmontanen bis alpinen Bereich besiedeln sie Festgestein oberhalb bzw. im Bereich der Waldgrenze der bayerischen Alpen und im Nationalpark Bayerischer Wald (Oberpfälzisch-Bayerischer Wald , Schwäbisch-Bayerische Voralpen und Nördliche Kalkalpen). Die Standorte müssen im Winter schneegeschützt sein, da die Pflanzendecke bei trockener Kälte stark frostgefährdet ist.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Intensive Freizeitnutzung besonders durch Wintersport (Skianlagen, Skibetrieb) stellen neben Rodung (Reutwirtschaft) und intensiver Beweidung (Almen) einen Hauptgefährdungsfaktor für den Lebensraum dar. Bei ursprünglichen Beständen ist keine Pflege erforderlich. Bestände auf Sekundärstandorten können durch eine sehr extensive Beweidung in mehrjährigen Zeitabständen gepflegt werden. Gegebenenfalls sollten Jungbäume entfernt werden.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti) |
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Natura 2000 | 4070* |
Häufigkeit | selten |