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Feuchte bis nasse Dünentäler und Dünenmoore
Bei diesem Biotoptpy handelt es sich eher um einen Komplex von verschiedenen Biotoptypen. Aufgrund der Bedeutung als besonders geschützter "Lebensraumtyp" der FFH-Richtlinie wird er aber hier getrennt aufgeführt.
Der Biotoptyp umfasst alle Senken mit feuchten bis nassen Standorten und Gewässern innerhalb von Dünensystemen der Küste, die nicht bewaldet oder mit Gebüschen und Zwergstrauchheiden besiedelt sind. Es sind tiefe Senken oder flache Mulden, die von Dünen umschlossen wurden oder vom Wind bis zum Grundwasserstand ausgeblasen worden sind. Ausschlaggebendes Merkmal ist die wasserbedürftige Vegetation. Die Standorte sind grundwassernah und äußerst variabel. Aufgrund der unterschiedlichen Entkalkungstiefen der Dünen können kalkhaltige bis saure Bedingungen auftreten.
Verbreitung
An der Nordsee haben feuchte Dünentäler ihren Schwerpunkt auf den ost- und nordfriesischen Inseln. An der Festlandsküste sind sie fast verschwunden. Für die Ostseeküste liegen bemerkenswerte Vorkommen auf dem Darß und auf Hiddensee.
Natura 2000 Lebensraumtyp
Dieser Biotoptyp ist ein europaweit besonders geschützter Lebensraum! Natura 2000 - Code: 2190
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Ökologie
Grundsätzlich herrschen hydromorphe Standortbedingungen. Feuchte Dünensenken entstehen durch Ausblasung bis zum Grundwasserspiegel oder durch Umschließen von Feuchtbiotopen durch Dünen. Das typische Dünenrelief in der Umgebung des Lebensraumtyps gehört demnach als typisches Strukturmerkmal dazu und führt zu kleinräumigen Zonierungen nach Feuchte und Trophie. Wichtige Strukturmerkmale sind ferner die ungestörte und möglichst vollständige Abfolge der verschiedenen Dünenstadien in unmittelbarer Umgebung des Lebensraumtyps und eine ausreichende Nachlieferung (Einblasung) von Sand.
Gefährdung
Hauptgefährdungsursachen sind Trinkwasserentnahme (starke Verluste v. a. auf den Inseln), andere Formen der Entwässerung und Nährstoffeintrag in die empfindlichen nährstoffarmen Biotope auf Sandböden, sowie Freizeitnutzung und Überbauung.
Eine Pflege der Dünentäler ist nicht erforderlich. Ein konsequenter Schutz vor Entwässerung (ggf. Beschränkungen der Trinkwasserentnahmemenge auf den Inseln) und Eutrophierung ist erforderlich. Überbauungen oder anderweitige direkte Vernichtungen sind auszuschließen.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten: