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Großseggenriede
Großseggenriede bestehen - wie der Namen schon sagt - vorwiegend aus Großseggen. Es handelt sich um sehr nasse, eher niedermoorige Flächen die mitunter nicht sehr spektakulär, sondern eher eintönig aussehen. Bei den Seggen (Carex spec.) handelt es sich um Sauergräser, nicht zu verwechseln mit den Süßgräsern, welche man von der "normalen" Wiese kennt. Die Pflanzengemeinschaft kann vergleichsweise artenarm sein und auch bezüglich der Struktur (z.B. Wuchshöhe) ein einheitliches Bild abgeben.
Großseggenriede findet man beispielsweise in feuchten Wiesentälern, entlang von Flüssen in Flussniederungen, nicht selten auch in Kombination mit oder Übergang zu Röhrichten (z.B. Schilfbeständen). Sie sind vergleichsweise beständige Lebensräume, die ohne Einfluss des Menschen ihre Gestalt auch langfristig nicht ändern.
Typische Pflanzenarten sind eben jene genannten Seggen, z.B. Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Schlank-Segge (C. acuta), Ufer-Segge (C. riparia), Schwarzschopf-Segge (C. appropinquata), Steif-Segge (C. elata) oder Rispen-Segge (C. paniculata). Neben den Seggen gibt es einigige typische, aber seltene Blütenpflanzen in diesem Lebensraum: Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata), Straußblütige Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora) oder Sumpf-Labkraut (Galium palustre).
Typische Tierarten sind unter den Vögeln den Seggenrohrsänger, der aber fast in Deutschland ausgestorben ist und der noch häufige Schilfrohrsänger. Darüber hinaus Bekassine, Wachtelkönig und verschiedene Schnepfenarten.
Auch Insekten wie die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) leben in diesem Lebensraum. Unter den Libellen kann man den Frühen Schilfjäger (Brachytron pratense) als typische Art nennen.
Verbreitung
Kleinflächig finden sich Großseggenriede noch in den meisten Regionen Deutschlands. Jedoch ist ihr Verbreitung deutlich zurückgegangen und wirklich großflächige, natürliche Ausprägungen muss man bereits suchen.
Gefährdung
Großseggenriede sind durch Intensivierung der Landwirtschaft verschwunden, vornehmlich den Eingriffen in den Wasserhaushalt.
Seggen selbst sind als Nahrungspflanze für Nutztiere (Rinder, Pferde) - insbesondere, wenn es sich um hochgezüchtete Rassen handelt - deutlich weniger geeignet, als beispielsweise Süßgräser. Darüber hinaus ist die Bewirtschaftung dieser feucht-nassen Standorte mit schweren Maschinen unmöglich; die Schlepper fahren sich fest und sinken ein. Deshalb wurden die Flächen durch Entwässerungsmaßnahmen (Gräben, Drainagen) nutzbar geamacht bzw. der Ertrag gesteigert. Den Großseggenriedern wird dadurch die Lebensgrundlage entzogen und darin ist der Rückgang in Deutschland begründet.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Libellen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten:
