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Nährstoffreiche Ruderalflächen mit Großer Klette

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Nährstoffreiche Ruderalflächen mit Großer Klette

Auf nährstoffreichen, nicht zu trockenen Ruderalflächen, die sich schon etwas länger entwickeln konnten - also nicht frisch entstanden sind - kann sich ein Biotoptyp ausbilden, der durch die Große Klette (Arction lappa, Foto: große Blätter links hinten) geprägt wird. Das kann wie auf dem Foto auch ein Wegrand in der Siedlung sein, der nicht bearbeitet wurde und in diesem Stadium dann lange Zeit bestehen kann.

Typische Arten neben der Großen Klette sind weitere Klettenarten (Arctium sp.), Meerrettich (Armoracia rusticana), Schwarz-Nessel (Ballota nigra), Weiße Taubnessel (Lamium album, Foto: Mitte, weiß), Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) oder Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum). Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) , Frühlings-Barbarakraut (Barbarea verna) , Gemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare) , Weg-Rauke (Sisymbrium officinale), Rainfarn (Tanacetum vulgare) und Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis) wären häufige Arten, die ebenfalls gut in diesen Biotoptyp passen.

Verbreitung

Nährstoffreiche Ruderalflächen mit Großer Klette sind in Deutschland sehr verbreitet und nicht selten.

Besonderheiten

Die Früchte der Großen Klette sind das klassische Beispiel für Bionik - also dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral untersuchte die Früchte der Großen Klette, welche immer wieder im Fell seiner Hunde hängen blieben und mühsam entfenrt werden mussten. Daraus entstand der Klettverschluss, welcher 1951 zum Patent angemeldet wurde und heute aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist.

Tagfalter in diesem Lebensraum

Fliegen in diesem Lebensraum

Säugetiere in diesem Lebensraum

Heuschrecken in diesem Lebensraum

Wanzen in diesem Lebensraum

Referenzlisten:

Natura2000: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen

EUNIS 2021/22: European Nature Information System (EUNIS; deutsch Europäisches Naturinformationssystem). EUNIS marine habitat classification (Updated version March 2022), EUNIS terrestrial classification (Updated 2021)

EuroVegChecklist: Bergmeier E. (2020) & Mucina et al. (2016)

Bergmeier E. (2020): Die Vegetation Deutschlands – eine vergleichende Übersicht der Klassen, Ordnungen und Verbände auf Grundlage der EuroVegChecklist. Tuexenia 40: 19–32.

Mucina L., H. Bültmann, K. Dierßen, J.-P. Theurillat, T. Raus, A. C arni, K. Š umberová, W. Willner, J. Dengler, R. Gavilán García, M. Chytrý, M. Hájek, R. Di Pietro, D. Iakushenko, J. Pallas, F.J.A. Daniëls, E. Bergmeier, A. Santos Guerra, N. Ermakov, M. Valachovic , J.H.J. Schaminée, T. Lysenko, Y.P. Didukh, S. Pignatti, J.S. Rodwell, J. Capelo, H.E. Weber, A. Solomeshch, P. Dimopoulos, C. Aguiar, S.M. Hennekens & L. Tichý (2016): Vegetation of Europe: hierarchical floristic classification system of vascular plant, bryophyte, lichen, and algal communities. Applied Vegetation Science, Vol. 19, Supplement 1: 1-264.

Ellenberg, H. & Leuschner, C. (2010): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, 6. Aufl., Stuttgart: 1357 S.

Delarze R., Gonseth Y., Eggenberg S., Vust M. (2015): Lebensräume der Schweiz. Ökologie - Gefährdung - Kennarten. 3. Auflage 2015. 456 Seiten.

Finck, P., Heinze, S., Raths, U., Riecken, U., Ssymank, A. (2017): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands – dritte fortgeschriebene Fassung 2017. Naturschutz und Biologische Vielfalt 156, 460 S.

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Referenzlisten

Bezüge zu anderen Listen:
Ellenberg & Leuschner (2010) 3.5.3.1
Finck et al. (2017) 39.06, 51.02
EUNIS 2021/22 V35, V39
EuroVeg-Checklist 12QG03A
Delarze et al. (2015) 7.1.8.
Natura 2000
Häufigkeit sehr häufig

Höhenverbreitung


Online: https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/ruderalflaechen/naehrstoffreiche-ruderalflaechen-mit-grosser-klette/
Datum: 21.04.2025
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