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Maare
Maare sind vulkanischen Ursprungs und entstanden in Deutschland vor über 10000 (meistens 30000 bis 70000) Jahren. Es handelt sich um rundliche Trichter, die durch unterirdische Wasserdampfexplosionen entstanden sind, als Wasser auf heißes Magma stieß. Oft findet man um diesen Trichter noch eine Wall aus Auswurfmaterial. In wenigen Fällen haben sich solche Trichter dann mit Wasser gefüllt und sind bis in die heutige Zeit erhalten gebliben. Es handelt sich um Maarseen, von denen hier die Rede ist.
Aus biologischer Sicht weisen Maarseen verschiedene Besonderheiten auf.
Ursprünglich handelt es sich um Stillgewässer, welche nicht mit größeren Bächen oder Flüssen verbunden sind, sich also weitgehend durch Regen bzw. Grundwasser gefüllt haben. Das Einzugsgebiet ist bei einigen Maarseen sehr klein, manchmal nur wenig größer, als die Seefläche selbst; beim Weinfelder Maar (Foto) bildet der Kraterrand beispielsweise die Wasserscheide des Einzugsgebietes. Maarseen sind darüber hinaus oft - im Verhältnis zu ihrer Oberfläche - sehr tiefe Seen, weißen also einen großen Wasserkörper auf; das auf dem Foto zu sehende Weinfelder Maar ist 51 m tief. Beide Faktoren beeinflussen die Nährstoffsituation und die Schichtung des Wassers im See. Besonders Maare mit geringem Einzugsgebiet sind in der Entstehung nährstoffarme Gewässer. Andererseits kann die große Tiefe bewirken, dass Tiefenwasser kaum noch durch Umwälzungen an die Oberfläche kommt. Durch absinkende organische Stoffe und fehlende Durchmischung kann sich dann ein Tiefenbereich ausbilden, in der der Sauerstoffgehalt durch Zersetzungsprozesse sehr stark reduziert ist. Eine Gefahr, die besonders dann gegeben ist, wenn der Mensch Nährstoffe (z.B. über Abwässer, Landwirtschaft) in das System einträgt (s.u.).
Im Uferbereich der Maarseen bilden sich die typischen Kleinlebensräume aus, wie sie auch an anderen Stillgewässern vorkommen. Z.B. Röhrichte oder Binsenbestände mit entsprechender Fauna: Libellen und Amphibien.
Hervorzuheben ist bei Maaren natürlich auch die Fischfauna. Auch hier gibt es jedoch seit Jahrhunderten eine Einflussnahme des Menschen und die ursprüngliche, natürliche Fischfauna ist kaum zu ermitteln. Dabei wäre gerade sie interessant bei einem großen nährstoffarmen Gewässer, dass ohne Anbindung an ein Fließgewässer, also isoliert ist. Heuite findet man die gängigen Arten wie Hecht, Flussbarsch, Rotaugen, Hecht, Zander oder Schwärme von Karpfen, eher untypisch für ein kühles, nährstoffarmes Gewässer.
Verbreitung
In Deutschland gibt es nur wenige wassergefüllte Maare. Das Foto zeigt das Weinfelder Maar in der Vulkaneifel.
Darüber hinaus gibt es in der Eifel noch Eichholzmaar, Gemündener Maar, Holzmaar, Immerather Maar, Meerfelder Maar, Pulvermaar, Schalkenmehrener Maar und Ulmener Maar.
Gefährdung
Wie generell alle Stillgewässer sind Maarseen durch Schadstoffeintrag gefährdet, da es sich um mehr oder weniger "geschlossene" Systeme handelt. Zu nennen sind insbesondere Nährstoffeinträge, wie sie durch ungeklärte Abwässer des Menschen oder Landwirtschaft eingebracht werden können. Aufgrund der speziellen Morphologie von Maaren, sind gerade die Maarseen hier besonders stark gefährdet.
In Deutschland gibt es nur noch sehr wenige Maarseen und man versucht diese zu erhalten, die meisten (alle?) sind Naturschutzgebiete. Unter Ihnen sind besonders die nährstoffarmen Seen besonders schützenswert. Was Weinfelder Maar auf dem Foto ist eines der letzten nährstoffarmen Maare.
Siedlungen an den Seen sind heute an die Kanalisation angeschlossen. Das gilt auch für Campingplätze und Badeanstalten. Pufferzonen um die Seen - vorwiegend um intensive Landwirtschaft abzuhalten - sollen weitere Einträge verhindern.
Libellen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Süßwasserfische in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Maare |
---|---|
Häufigkeit | sehr selten |