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Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
An Standorten mit feuchtem Boden - z.B. in höheren Auenbereichen, etwas entfernt vom Gewässer - können sich Eichen-Hainbuchenwälder entwickeln. Wie der Namen schon sagt sind die dominierenden Baumarten die Stieleiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus), aber auch andere Baumarten wie Feld-Ahorn (Acer campestre), Esche (Fraxinus excelsior) oder Hasel (Corylus avellana) können vereinzelt auftreten.
Im Frühjahr kann der Boden von Frühblühern, wie dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa, Foto), großflächig bedeckt sein. Weitere typische Pflanzenarten der Krautschicht sind noch Große Sternmiere (Stellaria holostea), Wald-Segge (Carex sylvatica), Kleine Goldnessel (Lamium galeobdolon), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama) und Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis).
Als Waldlebensraum sind auch Eichen-Hainbuchenwälder Lebens- und Brutraum für viele einheimische Vogelarten. Insbesondere wenn das Alter der Bäume hoch ist und alleine aufgrund der Baumstammdicke erst die Anlage von Nisthöhlen durch Spechte ermöglicht. Vögel können beispielhaft Schwarzspecht, Grünspecht, Mittelspecht und Kleinspecht, Hohltaube, Trauerschnäpper, Kernbeißer, Pirol, Sumpfmeise, Waldlaubsänger, Schwarzstorch und verschiedene Greifvogelarten sein.
Selbstverständlich leben auch viele Insektenarten in diesem Lebensraum. Besonders hervorzuheben sind zwei optisch ebenso beeindruckende wie seltene Käferarten, welche sich in alten, abgestorbenen Eichen entwickeln: Der Heldbock (Cerambyx cerdo) und der Hirschkäfer (Lucanus cervus).
Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum




Verbreitung

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder findet man in ganz Deutschland. Aufgrund der Standortvorraussetzungen vorwiegend aber in den Auen der Mittelgebirge und im Tiefland.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Intensive forstwirtschaftliche Nutzung oder Förderung standortfremder Baumarten kann diesen Lebensraum unmittelbar beeinträchtigen; auch das Entfernen von Totholz schadet den Lebewesen in diesem Lebensraum. Darüber hinaus wirken sich Eingriffe in den Wasserhaushalt negativ auf die Artengemeinschaften aus.
Der Erhalt eines hohen Anteils von Totholz ist für viele Tierarten dieses Lebensraumes wichtig, deshalb sollten auch bei forstwirtschaftlcher Nutzung Parzellen erhalten bleiben in denen stehendes und liegendes Totholz gefördert wird. Generell ist für unsere Wälder eine abwechslungsreiche Altersstruktur anzustreben.
Besonderheiten
Dieser Lebensraum kann natürlicherweise entstanden sein, wenn die Wachstumsbedingungen - konkret z.B. die Bodenfeuchte - eine Entwicklung zum sonst so verbreiteten Buchenwald verhindert hat. Aber auch die historische Waldbewirtschaftung als Mittelwald kann zu diesem Lebensraum geführt haben: Hier wurden die alten Eichen als Bauholz stehen gelassen, während andere Baumarten früher zur Brennholzgewinnung abgeholzt wurden.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Käfer in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) |
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Natura 2000 | 9160 |
Häufigkeit | häufig |