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Gefleckte Fingerwurz (Dactylorhiza maculata)
Die Gefleckte Fingerwurz (Geflecktes Knabenkraut, Dactylorhiza maculata) wurde über lange Zeiträume nicht gut von der Fuchssche Fingerwurz (Fuchssches Knabenkraut, Dactylorhiza fuchsii) getrennt. Genauer gesagt mussten die Fachleute sich zunächst erst entscheiden, ob es sich wirklich um zwei unterschiedliche Arten handelt. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass - trotz der Grundannahme von zwei Arten - viele ehemals als Gefleckte Fingerwurz bestimmte Pflanzen sich mittlerweile als Fuchssche Fingerwurz erwiesen haben. Eine Unterscheidung beider Arten ist also mitunder schwierig bzw. noch strittig und man beginnt gerade, die genaue Verbreitung beider Arten zu erfassen. Das Foto oben stellt vermutlich aufgrund der Blütenform auch nur die Schwesterart dar.
Das Gefleckte Knabenkraut ist an seinen lanzettlich bis linealischen Blättern erkennbar, die etwa 0,7 bis 1,5 cm breit und vorne spitz sind. Auf der Blattoberseite besitzen sie charakteristische, meist runde Flecken, die nur äußerst selten fehlen können. Es gibt meist 6 bis 10 Blätter, von den Übergangsblättern gibt es häufig zudem 1 bis 3 Stück. Solche stehen zwischen den Laubblättern und dem ährigen Blütenstand und werden nicht breiter als 3 mm. Die Pflanze wird bis zu 60 cm hoch und blüht zwischen Mai und August. Ihr markiger Stängel ist nicht hohl und daher auch nicht zusammendrückbar. Die Blüten sind pink bis violett gefärbt, sie besitzen häufiger auch kleinere Weißanteile.
Als Hauptunterschiedungsmerkmale der beiden ähnlichen Arten wird angegeben (vgl. Manfred Hennecke 2010):
- Die beiden untersten Laubblätter: schmal lanzettförmig, spitze Blattspitze, relativ steil nach oben (D. maculata) oder breit verkehrt eiförmig, eher nieder liegend (D. fuchsii).
- Sporn: Spornlänge von beiden Arten ist identisch, aber relativ dünn (D. maculata) oder “Schultütenförmig”, d. h. verbreitert am Anfang (D. fuchsii).
- Habitus: schmale Pflanze mit kurzer Blütenähre (D. maculata) oder kräftigere Pflanze mit deutlich großer Blütenähre (D. fuchsii).
- Standort: auf sauren, nassen Böden (D. maculata) oder auf kalk(basen)reichen, eher frischen Böden (D. fuchsii).
- Mittellappen der Lippe: im Vergleich zu den Seitenlappen kleiner oder gleich groß (D. maculata) oder bedeutend größer (D. fuchsii).
Dennoch bleibt ein gewisser Zweifel, ob es sich wirklich um zwei getrennte Arten handelt.
Verbreitung
Die Verbreitung in Deutschland ist momentan nur ungenügend bekannt, da die Gefleckte Fingerwurz häufig mit anderen Arten der Gattung, insbesondere mit dem Fuchs’ Knabenkraut verwechselt wird und kaum von diesem zu unterscheiden ist. Die Arbeitsgemeinschaft Heimischer Orchideenfreunde geht davon aus, dass diese Art nur die atlantischen Heidemoorgebiete Nordwestdeutschlands besiedelt. Ein Korrektur der Lebensräume, in denen die Art vorkommt (s.u.), wird also möglicherweise nach weiteren Untersuchungen noch nötig werden. In diesem Sinne ist die Verbreitungskarte vermutlich nicht sehr korrekt.
Hinweis: Datengrundlage der Karte ist die Datenbank FlorKart (BfN) aus deutschlandflora.de (NetPhyD), wie sie auf www.floraweb.de zur Verfügung gestellt wird (Datenstand 2013, zuletzt aufgerufen am: 01.07.2016)
Ökologie
Das Gefleckte Knabenkraut ist ein ausdauernder Geophyt, der mit Hilfe seiner Knollenwurzel den Winter überdauert. Zum Überleben benötigt die Pflanze zudem spezielle Wurzelpilze (endotrophe Mykorrhiza), mit deren Hilfe sie sich vor allem im Jugendstadium ernährt. Bestäubt wird sie durch zahlreiche Insektenarten, vor allem durch Zwei- oder Hautflügler und Käfer. Insbesondere Bienen besuchen die Blüten zwar, können diese jedoch nicht bestäuben. Die Ausbreitung der Kapselfrüchte erfolgt eigenständig (Autochorie). Durch achselständige Innovationsknospen kann sich die Pflanze auch sprossbürtig vermehren.
Das Gefleckte Knabenkraut braucht rohhumushaltigen, kalkarmen oder kalkfreien, nährstoffarmen und eher feuchten Lehmboden. Es besiedelt Trockenrasen nur an Stellen, an denen es Sickerwasser gibt. Es bevorzugt lichte Wälder und Bergwiesen, es geht aber auch in Heiden. Es steigt in den Alpen bis etwa 2000 m auf. In Mitteleuropa kommt es zerstreut vor, bildet aber gelegentlich noch größere, wenn auch lockere, so doch individuenreiche Bestände.
Gefährdung
Möglicherweise ist die Gefleckte Fingerwurz deutlich seltener, als bisher vermutet. Auf der Basis neuer taxonomischer Untersuhungen muss erst mal nachgeschaut werden, welche der beiden Schwesterarten wie häufig ist.
Lebensraum
Auf sauren, nassen Böden. Magerrasen, in feuchten Nieder- oder Quellmooren und in lichten Wäldern.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Asparagales |
---|---|
Familie | Orchidaceae |
Art | Gefleckte Fingerwurz |
Wiss. | Dactylorhiza maculata |
Autor | (L.) Soó |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | selten |
Höhe | 15 - 60 cm |