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Großes Zweiblatt (Neottia ovata)
Das Große Zweiblatt ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern erreicht. Es ist ein Rhizom-Geophyt mit kurzem, walzlichem, aus mehreren Jahresabschnitten gebildetem Rhizom. Die Wurzeln sind fleischig und überwiegend horizontal kriechend.
In der Regel sind an einer Pflanze nur zwei Laubblätter vorhanden (Name!), die fast gegenständig angeordnet sind. Sie sind eiförmig mit einer Länge von etwa 5 bis 15 cm und einer Breite von 3 bis 8 cm.
In einer einseitswendigen Traube sind 20 bis 40 Blüten angeordnet. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind dreizählig und besitzen keinen Sporn. Die Blütenhüllblätter sind gelbgrün.
Verbreitung
Die Art ist in ganz Deutschland verbreitet und eine der häufigeren Orchideen, auch wenn sie sicherlich von dem einen oder anderen Wanderer übersehen wird. Lediglich im norddeutschen Flachland wird sie seltener.
Hinweis: Datengrundlage der Karte ist die Datenbank FlorKart (BfN) aus deutschlandflora.de (NetPhyD), wie sie auf www.floraweb.de zur Verfügung gestellt wird (Datenstand 2013, zuletzt aufgerufen am: 01.07.2016)
Ökologie
Die Blüten sind „Lippenblumen vom Orchis-Typ“. Die Nektarabsonderung erfolgt auf der rinnigen Unterlippe und an der Lippenbasis. Die Blütenstängel besitzen klebrige Drüsenhaare, die aufkriechende Insekten abwehren. Die Staubbeutel liegen auf dem Rostellum und haben keine Klebscheibe. Aus der Rostellumspitze als Haftorgan für die Pollinien quillt bei Berührung explosionsartig zäher Schleim, sogenannte „Leimtropfen“, der die Pollinien an die Besucher heftet.
Die Bestäubung des Großen Zweiblatts erfolgt durch Schlupfwespen und Käfer. Selbstbestäubung (Autogamie) kommt nur sehr selten vor, Fremdbestäubung (Allogamie) ist die Regel. Die Art ist zugänglich für ein sehr breites Spektrum an Bestäubern, was den sehr hohen Fruchtansatz von 88 % im Schnitt erklärt. Die Besucher bleiben oft lange auf derselben Pflanze, was einen hohen Anteil an Nachbarbestäubung (Geitonogamie) verursacht. Die Kapselfrüchte bilden zahlreiche, winzige Samen, die sich als Windstreuer und Körnchenflieger ausbreiten.
Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch den ungewöhnlichen Vorgang der Umbildung von Wurzeln zu Sprossen.
Das Große Zweiblatt braucht basenreichen Ton- oder Lehmboden, besitzt aber eine breite ökologische Amplitude. In Halbtrockenrasen-Gesellschaften (Mesobromion) gilt es als Tonboden- und Wechselfrischezeiger, in Pfeifengras-Kieferngesellschaften und Pfeifengraswiesen als Magerzeiger.
Gefährdung
-
Lebensraum
Vom Großen Zweiblatt werden frische Laubwälder, Wiesen, Magerrasen und Flachmoore bevorzugt.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Asparagales |
---|---|
Familie | Orchidaceae |
Art | Großes Zweiblatt |
Wiss. | Neottia ovata |
Autor | (L.) Bluff & Fingerh. |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | häufig |
Höhe | 20 - 50 cm |