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Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

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Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

Die Waldmaus gehört zu den kleineren Arten der Gattung Apodemus, die Ohren sind relativ groß, die Augen sehr groß und deutlich hervorstehend (das Foto zeigt ein Jungtier). Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 80–110 mm, die Schwanzlänge 70–115 mm, die Länge der Hinterfüße 20,0–23,5 mm und die Ohrlänge 15–20 mm. Die Tiere wiegen 13–36 g, meist 18–25 g. Das Fell ist oberseits gelb- bis braungrau, bei älteren Tieren rotbraun überhaucht. Die Unterseite ist schmutzig weiß, die Abgrenzung zur Oberseitenfärbung ist nicht sehr deutlich. Eine Brustzeichnung fehlt oder ist nur als gelblichbrauner, längsovaler Fleck ausgebildet. Die Hinterfüße sind oberseits weiß behaart.

Die Waldmaus ist der Gelbhalsmaus sehr ähnlich, bei dem Foto oben kann nicht mit 100%iger Sicherheit gesagt werden, ob es eine Waldmaus ist.

Verbreitung

Die Waldmaus kommt wohl überall in Deutschland vor und ist sehr häufig.

Ökologie

Die Waldmaus bewohnt entgegen ihrem Namen im größten Teil des Verbreitungsgebietes überwiegend Saumbiotope der Agrarlandschaft, vor allem Hecken, Brachen, Grabenränder und Gewässerufer, aber auch Parks und Gärten. Im Nordosten des Areals ist die Art weitgehend auf diese Bereiche beschränkt und bewohnt hier allenfalls auch noch sehr offene, trockene Nadelwälder. Im Westen und Süden des Verbreitungsgebietes kommen Waldmäuse auch im geschlossenen Hochwald vor. Hauptgrund für das Fehlen in Wäldern im größten Teil des Areals ist offenbar deren flächenhafte Besiedlung durch die größere und konkurrenzstärkere Gelbhalsmaus.

Waldmäuse kommen häufig in Gebäude und nutzen auch Fassadenbewuchs, um unter die Dachdeckung zu gelangen.

Waldmäuse sind überwiegend nachtaktiv und klettern gut. Die tiefen Erdbaue haben zwei Eingänge und eine Nest- und eine Vorratskammer. Die Nester werden im Winter von mehreren Tieren bewohnt. Die Waldmaus ist ein Allesfresser. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen und Früchten wie Eicheln, Bucheckern und Haselnüssen, Knospen, Früchten, Pilzen, Wurzelknollen und Insekten.

Die Fortpflanzung findet im Norden des Areals von März bis Oktober statt, im Mittelmeergebiet auch ganzjährig. In Mitteleuropa gibt es meist drei Würfe im Jahr. Die Tragzeit beträgt 23–24 Tage. Die Würfe umfassen 2–8, meist 5–6 Junge. Die frisch geborenen Jungmäuse wiegen 1,5–2,0 g; ihre Augen öffnen sich im Alter von 12–14 Tagen. Weibchen sind im Sommer des Geburtsjahres geschlechtsreif.

Die Waldmaus zeigt deutliche, jedoch nicht zyklische Bestandsschwankungen in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot. In Wäldern kann die Siedlungsdichte in Mastjahren bis auf über 50 Individuen/Hektar steigen, in nahrungsarmen Jahren kann sie unter einem Individuum/Hektar liegen.

Gefährdung

Die Waldmaus zählt zu den häufigsten Säugerarten Europas; der Bestand ist insgesamt offenbar stabil.

Lebensraum

Überall in unserer Kulturlandschaft und auch in oder an Gebäuden. Nur in Wäldern tritt sie gegenüber der Gelbhalsmaus zurück.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Brachgefallene, grasige Feld- und Wegränder mit Quecke
Brachgefallene, grasige Feld- und Wegränder mit Quecke

Vernachlässigte Rasen an halbtrockenene Wegrändern und Säumen ...

Gärten
Gärten

Ort der Entspannung und Spender wertvoller Lebensmittel ...

Grünlandbrachen
Grünlandbrachen

Unbewirtschaftete Wiesen und Weiden ...

Nährstoffarme Säume auf saurem Untergrund mit Wiesen-Wachtelweizen
Nährstoffarme Säume auf saurem Untergrund mit Wiesen-Wachtelweizen

Karge, halbschattige Säume auf sauren Böden ...

Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn
Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft ...

Säume auf saurem Untergrund mit Salbei-Gamander
Säume auf saurem Untergrund mit Salbei-Gamander

Saure, magere und trockene Waldränder ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Trockenwarme Säume auf basischem Untergrund
Trockenwarme Säume auf basischem Untergrund

...

Warme Säume mit Mittlerem Klee
Warme Säume mit Mittlerem Klee

Warme Säume und Wegränder mit Mittlerem Klee ...



Weitere Lebensräume

Agrarsonderkulturen mit hoher Flächenabdeckung (Gewächshäuser, Folientunnel)
Agrarsonderkulturen mit hoher Flächenabdeckung (Gewächshäuser, Folientunnel)

Flächenversiegelung durch Gewächshäuser und Folientunnel ...

Alpenrosengebüsche und alpine Heiden auf saurem Gestein
Alpenrosengebüsche und alpine Heiden auf saurem Gestein

Almenrausch auf sauren Böden ...

Alpine Schneetälchen auf sauren oder entkalkten Böden
Alpine Schneetälchen auf sauren oder entkalkten Böden

Lange schneebedeckte Flächen in den Alpen ...

Ältere Gebäude mit naturschutzfachlich wertvollen Habitatstrukturen
Ältere Gebäude mit naturschutzfachlich wertvollen Habitatstrukturen

Häuser als Lebensraum für Mensch und Natur ...

Artenarme Bestände der nicht heimischen Goldrutenarten Solidago canadensis und S. gigantea
Artenarme Bestände der nicht heimischen Goldrutenarten Solidago canadensis und S. gigantea

Monokulturen nichtheimischer Pflanzenarten auf Ruderalflächen ...

Artenarme Hochstaudenfluren auf frischen Böden an Flussufern und in Brachen mit nicht heimischen Arten (Neophyten) wie drüsigem Springkraut und Riesen-Bärenklau
Artenarme Hochstaudenfluren auf frischen Böden an Flussufern und in Brachen mit nicht heimischen Arten (Neophyten) wie drüsigem Springkraut und Riesen-Bärenklau

Monokulturen von Neubürgern in der Pflanzenwelt ...

Atlantische Brombeergebüsche und -säume
Atlantische Brombeergebüsche und -säume

Brombeergebüsche in besonnten und niederschlagsreichen Regionen ...

Gebüsche auf nährstoffreichen Böden mit Schwarzem Holunder und Giersch
Gebüsche auf nährstoffreichen Böden mit Schwarzem Holunder und Giersch

Nährstoffreiche Gebüsche in der Feldflur ...

Gebüsche, Hecken und Feldgehölze aus überwiegend nicht heimischen Arten
Gebüsche, Hecken und Feldgehölze aus überwiegend nicht heimischen Arten

Naturferne Hecken ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Hochstaudenfluren mit Mädesüß
Hochstaudenfluren mit Mädesüß

Feuchte Wiesenbrachen in Bachtälern ...

Kalkreiche, trockene Wegränder, Ruderalflächen oder Hackfruchtäcker mit wärmeliebenden Pflanzenarten wie dem kleinen Liebesgras
Kalkreiche, trockene Wegränder, Ruderalflächen oder Hackfruchtäcker mit wärmeliebenden Pflanzenarten wie dem kleinen Liebesgras

Tritttolerante Flur an Wegrändern ...

Kurzumtriebsplantagen
Kurzumtriebsplantagen

Kurzlebige Laubforste zur Energiegewinnung ...

Latschenkiefergebüsche
Latschenkiefergebüsche

Krummholzkiefern oberhalb der Baumgrenze ...

Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee
Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee

Der unbeachtete Kleinbiotop in Städten und Dörfern ...

Mittelwälder
Mittelwälder

Seltene Waldform in Deutschland ...

Nährstoffreiche Flächen bei Ställen und auf Viehweiden der Alpen (Lägerfluren)
Nährstoffreiche Flächen bei Ställen und auf Viehweiden der Alpen (Lägerfluren)

Ein nährstoffreicher Ort in der Nähe von Almhütten ...

Nährstoffreiche Ruderalflächen mit Großer Klette
Nährstoffreiche Ruderalflächen mit Großer Klette

Langlebige Ruderalfluren nährstoffreicher Standort ...

Nährstoffreiche, halbschattige Säume mittlerer Feuchte mit Knoblauchsrauke
Nährstoffreiche, halbschattige Säume mittlerer Feuchte mit Knoblauchsrauke

Wegränder in nicht zu trockenen Wäldern ...

Nährstoffreiche, halbschattige und feuchte Säume und offene Flächen mit Girsch
Nährstoffreiche, halbschattige und feuchte Säume und offene Flächen mit Girsch

Bunte Streifen an großen Fließgewässern ...

Niederwälder
Niederwälder

Kultur-Wald, der durch traditionelle Brennholzgewinnung entstanden ist ...

Niedrige Weidengebüsche oberhalb der Baumgrenze der Alpen
Niedrige Weidengebüsche oberhalb der Baumgrenze der Alpen

Kniehohe Weiden in hohen Lage der Alpen ...

Obstbaum- und andere Plantagen, sowie Hopfenkulturen
Obstbaum- und andere Plantagen, sowie Hopfenkulturen

Kuturen mit oft hohem Pestizideinsatz ...

Ökologisch bewirtschaftete Kalk- und Ton-Getreideäcker mit ihren Wildkräutern
Ökologisch bewirtschaftete Kalk- und Ton-Getreideäcker mit ihren Wildkräutern

Bunte Getreideäcker in Kalkgebieten ...

Ökologisch bewirtschaftete kalkarme Getreideäcker mit ihren Wildkräutern
Ökologisch bewirtschaftete kalkarme Getreideäcker mit ihren Wildkräutern

Wertvolle, gefährdete Kulturbiotope in der Agrarlandschaft ...

Ökologisch bewirtschaftete, kalkarme Kartoffel-, Rüben- oder Gemüseäcker und ihre Wildkräuter
Ökologisch bewirtschaftete, kalkarme Kartoffel-, Rüben- oder Gemüseäcker und ihre Wildkräuter

Bunte Blumen zwischen Kartoffeln und Rüben ...

Parkanlagen
Parkanlagen

Grüne Lungen und Erholungsraum in Städten ...

Pestwurzfluren an Ufern von Mittelgebirgsbächen und -flüssen
Pestwurzfluren an Ufern von Mittelgebirgsbächen und -flüssen

Großblättrige Pflanzenbestände entlang von Flüssen ...

Photovoltaik-Freiflächenanlagen (Solarparks)
Photovoltaik-Freiflächenanlagen (Solarparks)

Nachhaltige Energiegewinnung mit großem Flächenverbrauch ...

Ruderalflächen mit hochwachsenden Rauken
Ruderalflächen mit hochwachsenden Rauken

Mesophile, kurzlebige Ruderalflächen in Dörfern und Städten ...

Schlagfluren auf basischem Untergrund
Schlagfluren auf basischem Untergrund

Waldlichtung auf basischem Untergrund ...

Schlagfluren auf saurem Untergrund
Schlagfluren auf saurem Untergrund

Windwürfe und Kahlschläge auf sauren Böden ...

Straßen-Begleitgrün
Straßen-Begleitgrün

Vom Menschen geschaffener extremer Lebensraum und Ausbreitungsachse ...

Trockene Ruderalflächen und Säume mit Finger- und Borstenhirse
Trockene Ruderalflächen und Säume mit Finger- und Borstenhirse

Trockene, kalkarme Feldränder mit Neophyten ...

Trockenwarme Buchsbaum-Gebüsche an Felshängen
Trockenwarme Buchsbaum-Gebüsche an Felshängen

Submediterraner Lebensraum an wenigen Stellen in Deutschland ...

Trockenwarme Ruderalflächen mit Eselsdisteln
Trockenwarme Ruderalflächen mit Eselsdisteln

Trockenwarme Pionierlebensräume ...

Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen
Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen

Trockene und sonnenexponierte Extremstandorte ...

Trockenwarme, nährstoffreiche Ruderalflächen mit Gänsefußgewächsen
Trockenwarme, nährstoffreiche Ruderalflächen mit Gänsefußgewächsen

Kurzlebige Ruderalstellen in Dörfern und Städten ...

Vorwaldstadien mit Holunder, Hasel und Birken
Vorwaldstadien mit Holunder, Hasel und Birken

Lichtungsgebüsche des Roten Holunders ...

Weidelgras-Weißklee-Weiden
Weidelgras-Weißklee-Weiden

Selten gewordenes Grünland in tieferen Lagen ...

Weihnachtsbaumkulturen
Weihnachtsbaumkulturen

Monokulturen für die Weihnachtszeit ...

Weinberge und ihre Brachen
Weinberge und ihre Brachen

Wärmeinseln und altes Kulturland ...

Ökologisch bewirtschaftete, basenreiche Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter
Ökologisch bewirtschaftete, basenreiche Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter

Wildkräuter auf basenreichen Hackfruchtäckern ...

Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen
Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen

Niedrige Sträucher in sehr wärmebegünstigter Lage ...


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Kenndaten

Ordnung Rodentia
Familie Muridae
Art Waldmaus
Wiss. Apodemus sylvaticus
Autor (Linnaeus, 1758)
Rote Liste D -
Häufigkeit sehr häufig

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

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Säugetiere in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/saeugetiere/waldmaus/
Datum: 27.03.2025
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