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Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)

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Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)

Die ausgefärbten Männchen der Feuerlibelle (Crocothemis erythraea) sind signalrot, wobei die Intensität der Rotfärbung offenbar mit der Umgebungstemperatur zusammenhängt. So wirken mitteleuropäische Tiere manchmal bräunlich-rot, anders als in den Mittelmeerländern. Die Weibchen sind ockerfarben bis hellbraun; sie weisen außerdem einen auffälligen hellen Rückenstrich zwischen den Flügelansätzen auf.

Feuerlibellen werden in der Regel zwischen 40 und 45 Millimetern lang. Sie erreichen Flügelspannweiten von 65 bis 70 Millimetern. Bei beiden Geschlechtern befindet sich auf der Basis der Hinterflügel ein deutlicher gelb-oranger Fleck, auf der Basis der Vorderflügel ein kleinerer. Das Pterostigma (Flügelmal) ist gelblich bis braun. Man kann Feuerlibellen aufgrund der Färbung mit roten Heidelibellen-Arten (Sympetrum spp.) verwechseln, insbesondere mit der Blutroten Heidelibelle. Allerdings unterscheiden sie sich von diesen durch ihren flacheren Hinterleib und ihren relativ großen Körper. Außerdem sind bei den Männchen selbst die Beine rot. Die noch nicht ausgefärbten Libellen und die Weibchen sehen manchen Blaupfeil-Arten (Orthetrum spp.) ähnlich. Im Unterschied zu diesen weisen die Feuerlibellen-Weibchen aber einen ungefähr senkrecht abstehenden Legebohrer auf.

Verbreitung

Feuerlibellen sind ursprünglich in den warmen Regionen Südeuropas, Afrikas und Vorderasiens verbreitet. In den 1990er-Jahren hat die Art sich auch nach Süddeutschland ausgebreitet, wo sie mittlerweile nicht selten ist. Die Feuerlibelle erweitert ihr Areal in Mitteleuropa derzeit kontinuierlich weiter und dürfte mittlerweile in fast ganz Deutschland zu finden sein. Seit 2007 wird sie verstärkt sogar in Schleswig-Holstein beobachtet.

Die Feuerlibelle galt vor ihrer in jüngster Zeit zunehmenden Bodenständigkeit in Mitteleuropa als ausgesprochene Wanderlibelle, die in warmen Sommern zahlreich aus dem Mittelmeerraum nach Zentraleuropa einflog. Die Ausdehnung ihres Areals nach Norden wird mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht.

Ökologie

Die Flugzeit der Feuerlibelle reicht hier von Ende Juni bis Mitte/Ende August, in Südeuropa bei mindestens zwei Generationen vom Mai bis in den Oktober hinein. Die Männchen sitzen gerne am Boden oder in der bodennahen Vegetation. Wie alle Libellen lebt auch diese Art räuberisch und jagt insbesondere kleine Insekten.

Die Paarung wird in wenigen Sekunden im Flug vollzogen. Die Weibchen tauchen die Eier gleich anschließend im Flug mit der Spitze des Hinterleibes ins Wasser, wobei die Eier gerne an flutenden Wasserpflanzen oder Algenwatten abgestreift werden. Dies geschieht oft fern vom Ufer. Die Männchen bewachen die Weibchen dabei nicht.

Die Larven leben am Grund des Gewässers oder an Wasserpflanzen. Sie benötigen für ihre Entwicklung in Mitteleuropa in der Regel ein Jahr, können in warmen Sommern diese aber auch schon schneller abschließen und eine zweite Generation ausbilden. In heißeren Regionen entwickeln sich die Larven noch deutlich schneller. Feuerlibellen-Larven ähneln durch eine starke Verschmälerung des Kopfes hinter den Augen sehr denen der Heidelibellen, weisen aber unter anderem keine Dorsaldornen auf.

Gefährdung

Die Feuerlibelle ist dabei, sich in Deutschland auszubreiten und heute in den meisten Regionen nicht mehr selten.

Besonderheiten

Wie bei vielen Tiergruppen, gibt es auch bei den Libellen einige Arten, die sich in den letzten Jahren deutlich ausgebreitet haben; dazu gehört auch diese Art. Ihnen allen ist gemein, dass sie wärmeliebend sind und deshalb früher nur in wärmebegünstigten Regionen - meistens in Süddeutschland - vorkamen. Diese Tatsache lässt kaum andere Schlüsse zu, als dass die Ausbreitung der Arten in Zusammenhang mit klimatische Änderungen zu sehen sind.

Lebensraum

Die Feuerlibelle lebt hauptsächlich an stehenden Gewässern, in denen auch die Larvenentwicklung stattfindet. In Mitteleuropa sind dies vor allem Stillgewässer mit einer üppigen Ausstattung an submerser Vegetation, wie z. B. Tausendblatt (Myriophyllum spp.), etwa Altwasser und Sandgrubenweiher.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

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Kenndaten

Ordnung Odonata
Familie Libellulidae
Art Feuerlibelle
Wiss. Crocothemis erythraea
Autor (Brullé, 1832)
Häufigkeit mittel
Länge 4 - 4.5 cm
Spannweite 6.5 - 7 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Libellen in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/libellen/feuerlibelle/
Datum: 19.03.2024
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