Kein Treffer
Zwerg-Bläuling (Cupido minimus)

© Alle Rechte vorbehalten. Interesse an dem Foto?

Zwerg-Bläuling (Cupido minimus)

Der Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) erreicht eine Flügelspannweite von 18 bis 22 Millimeter und ist damit unser kleinster Bläuling und Tagfalter überhaupt. Oberseits sind die Flügel meist graubraun und bei den Männchen zudem noch blau gestäubt. Diese Bestäubung kann aber auch fehlen.

Die Flügelunterseiten sind hellgrau und an der Basis leicht blau gestäubt. Vor allem in dem Bereich  zwischen Mitte und Flügelrand kann man eine Reihe kleiner, hell gerandeter schwarzer Punkte erkennen. Auch auf der Vorderflügelunterseite, die wie der Hinterflügel gefärbt ist, sind solche Punkte zu finden.

Die Raupen werden ca. 10 Millimeter lang und haben eine gelblich, oder hellbraune Färbung. Ihr sehr kleiner Kopf ist tief schwarz und glänzend. Er ist in Ruhelage nicht gut sichtbar, da er eingezogen wird.

Verbreitung

Verbreitung Cupido minimus

Der Zwerg-Bläuling ist überall in Deutschland vertreten, allerdings wird er in Norddeutschland sehr selten. In den Alpen kann er noch vergleichsweise häufig angetroffen werden.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Man findet die Zwerg-Bläulinge auf Blüten, aber auch manchmal in großen Zahlen an Pfützen, deren Wasser sie saugen. Die Falter fliegen in einer Generation von April bis Juli. In heißen Gegenden werden zwei Generationen gebildet, die von April bis Juni und von Ende Juli bis August fliegen.

Die Raupen ernähren sich von Wundklee (Anthyllis vulneraria). Die Weibchen legen ihre weißlich grünen, eingedrückten und leicht mit einer Netzstruktur versehenen Eier einzeln oder in Grüppchen an die gleich gefärbten Kelche der Futterpflanzen ab. Die Raupen schlüpfen nach etwa einer Woche und ernähren sich von den Samenanlagen in der Blüte. Die jungen Raupen leben in den Blüten und jungen Früchten des Wundklees. Dabei bohren sie nahe der Basis ein kleines Loch in die junge Hülse, das nach dem Einstieg mit ein paar Spinnfäden und Kot wieder geschlossen wird. Erwachsene Raupen bohren sich in den Fruchtstand des Wundklees ein, so dass nur der hintere Raupenkörper sichtbar ist. Sie sind mit ihrer Färbung perfekt getarnt. Ihre Entwicklung muss so schnell verlaufen, dass die Samen nicht reifen, da sie diese nicht mehr fressen können. Nach ca. dreiwöchiger Entwicklung verstecken sie sich schon früh am Boden, neben der Pflanze und nehmen keine Nahrung mehr auf. Erst nach einer Überwinterung verpuppen sie sich in einer hellen, gelblichen auf dem Rücken mit dunklen Flecken versehenen Puppe am Boden. Die Diapause kann bis zu 15 Monate dauern. Manchmal erfolgt die Verpuppung aber schon im Sommer. Daraus schlüpft eine zweite, unvollständige Generation. Diese Falter können aber keine lebensfähigen Nachkommen zeugen, da die benötigten Futterpflanzen erst wieder im nächsten Jahr blühen. In heißen Regionen gibt es regelmäßig auch eine vollständige zweite Generation, diese kann aber durch zu starke Hitze, die die Pflanzen austrocknen lässt, zugrunde gehen. 

Besonderheiten

Die Raupe des Zwerg-Bläuling ist myrmekophil, d.h. sie lebt symbiotisch mit Ameisen der Arten Lasius niger, Lasius alienus, Formica rufibarbis, Plagiolepis vindobonensis, Myrmica rubra und Formica fusca.

Lebensraum

Zwerg-Bläulinge leben in trockenen Gebieten, wie z.B. auf sonnenbeschienenem Trockenrasen, auf felsigen Hängen und Grasland und in Kiesgruben. Sie benötigen basische Böden, auf denen ihre Futterpflanzen wachsen.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Flachgründige Trockenrasen auf basischem Untergrund
Flachgründige Trockenrasen auf basischem Untergrund

Karke, trockene Extremstandorte auf basischem Gestein ...

Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften
Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften

Bunte Pioniervegetation auf Felsen und Rohböden ...

Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen
Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen

Magerrasen in kontinentalen Trockengebieten Deutschlands ...

Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden
Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten ...

Wacholderheiden auf basischem Untergrund
Wacholderheiden auf basischem Untergrund

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung ...



Weitere Lebensräume

Alpine Fettweiden
Alpine Fettweiden

Bunte Weiden auf Almen ...

Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)
Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras ...

Bergwiesen
Bergwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse
Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse

Artenarme Röhrichte mit der Schneidbinse als Charakterart ...

Kalkschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes
Kalkschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes

Kalkreiche Schotterhänge in den Mittelgebirgen ...

Kontinentale Federgras-Steppenrasen
Kontinentale Federgras-Steppenrasen

Steppenlebensräume wärmebegünstigten, sommertrockenen Gebieten in Deutschland ...

Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland
Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland

Bunte Naturrasen auf kalkreichen Sanden ...

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Oft arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund ...

Schwermetallrasen mit Galmei-Veilchen
Schwermetallrasen mit Galmei-Veilchen

Relikte alter Erzabbaustellen, die von der Natur erobert werden ...

Silbergrasfluren auf Graudünen und im Binnenland
Silbergrasfluren auf Graudünen und im Binnenland

Küsten- und Binnendünen mit Silbergras ...

Silikat- und Blockschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes
Silikat- und Blockschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes

Warme Extremstandorte in den Mittelgebirgen ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Stromtalwiesen
Stromtalwiesen

Seltene artenreiche Auenwiesen entlang der großen Ströme ...

Weinberge und ihre Brachen
Weinberge und ihre Brachen

Wärmeinseln und altes Kulturland ...

Zwergginster-Kiefernwälder auf trockenem, basischen Untergrund
Zwergginster-Kiefernwälder auf trockenem, basischen Untergrund

Steppen-Kiefernwälder an ihrer westlichen Verbreitungsgrenze ...


Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!

()

Schnellzugriff

Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Lycaenidae
Art Zwerg-Bläuling
Wiss. Cupido minimus
Autor (Fuesslin, 1775)
Rote Liste D -
Häufigkeit selten
Spannweite 1.8 - 2.2 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/zwerg-blaeuling/
Datum: 19.03.2024
© 2024 Deutschlands Natur. Alle Rechte vorbehalten.