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Kessler-Grundel (Ponticola kessleri)

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Kessler-Grundel (Ponticola kessleri)

Wie bei allen heimischen Grundeln ist die Bauchflosse der Kessler-Grundel zu einer Saugscheibe umgewandelt. Der Kopf der Kessler-Grundel ist groß mit auffällig abstehenden Augen; der Fisch verjünkt sich danach bis zum Schwanz, ist insgesamt recht rundlich. Die Oberfläche der Kesslergrundel ist mit feinen, harten Schuplpen besetzt und fühlt sich dadurch rauh an.

Der Körper der Kessler-Grundel ist bräunlich-ockerfarben gefleckt. Die Flossen (Brust-, Rücken-, Schwanz) sind gelblich-braun gebändert.

Die Kessler-grundel kann bis zu 22 cm lang werden.

Verbreitung

Die Kessler-Grundel ist ursprünglich kein heimischer Fisch. Sie kam in Flusssystemen zum Schwarzen Meer vor, also neben Dnister, Südlciher Bug und Dnjepr auch dem Unterlauf der Donau. Von dort hat sich die Art in den 1990er Jahren zunächst flussaufwärts der Donau ausgebreitet und wurde 1999 in Deutschland erstmalig nachgewiesen. Um 2005 wurde die Art im Rheinsystem nachgewiesen, wohin sie vermutlich über den Rhein-Main-Donau-Kanal gelangt ist (s.u.)

Ökologie

Die Kessler-grudnel lebt im Süßwasser und leicht brackigen Bereichen. Aufgrund der fehlenden Schwimmblase hält sich die Art vorwiegend auf dem Gewässerboden auf. Sie bevorzugt steinigen oder gut bewachsenen Untergrund.

Im ALter von 2 Jahren laichen Kessler-Grundeln das erste mal, in den Monaten März bis Mai, bis in den Sommer hinein. Die Männchen nehmen zu dieser Zeit eine dunkle, fast schwarze Grundfärbung an. Die Eier werden in kleinen Gruben abgelegt und dort agressiv bewacht. Jungfische fressen zunächst kleine Wirbellose, wie Insketenlarven und Kleinkrebse, mit zunehmenden Alter kommen auch Fische auf den Speiseplan, dabei werden auch Tiere erbeutet, welche fast die Hälfte der eigenen Körpergröße erreichen.

Kessler-Grundeln werden selten älter als 3 Jahre.

Gefährdung

Die Kessler-Grundel ist nicht gefährdet, sondern breitet sich aktuell aus.

Besonderheiten

Die Kessler-Grundel gehört zu den Fischarten, welche sich - ursprünglich nicht heimisch - aktuell in vielen Gewässersystemen ausbreiten. Sie ist ein Beispiel für die negativen Auswirkungen von Eingriffen des Menschen, konkret der Verbindung von ursprünglich getrennten Gewässersystemen durch künstliche Wasserstraßen. Der Bau des Rhein-Main-Donaukanals hat sehr wahrscheinlich verursacht, dass die Kessler-Grundel sich in das Rheinssystem ausbreiten konnte.

Dort ist sie in einigen Bereichen mittlerweile eine der häufigsten Fischarten, während sie in ihrer ursprünglichen Heimat in geringeren Dichten auftritt. Sie ist dadurch schon zum Ärgernis für Angler geworden, welche immer häufiger Kessler-Grundeln an ihren Angelködern vorfinden. Wirklich schwerwiegend sind jedoch die ökologischen Auswirkungen, welche anzunehmen sind. Zwar ist es zur Zeit noch schwer zu belegen, ob die Kessler-Grundel sich negativ auf heimische Fischarten auswirkt, aber ein negativer Einfluss ist zu befürchten.

Die Kessler-Grundel wird auf der Schwarzen Liste der invasiven Fischarten.

Lebensraum

Bodenfisch in Süß- und Brackwasser mit geringen Salzgehalten.

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Kenndaten

Ordnung Gobiiformes
Familie Gobiidae
Art Kessler-Grundel
Wiss. Ponticola kessleri
Autor (Günther, 1861)
Rote Liste D -
Häufigkeit mittel
Fauna gebietsfremd

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

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Süßwasserfische in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/suesswasserfische/kessler-grundel/
Datum: 19.03.2024
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