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Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
Bevor etwas zu den Merkmalen des Kleinen Wasserfrosches gesagt wird, muss auf ein grundsätzliches "Problem" der Bestimmung dieses grünen Frosches gesagt werden. In Deutschland unterscheidet man zur Zeit drei Arten von grünen Fröschen, welche alle dem oben gezeigten Foto sehr ähnlich sind: Teichfrosch, Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch (oft der Gattung Pelophylax zugeordnet). Sehr spät - erst in den 60er Jahren - hat man festgestellt, dass der Teichfrosch eigentlich eine Kreuzung zwischen Kleiner Wasserfrosch und Seefrosch ist - er ist also quasi gar keine eigene Art. Weitere Forschungen zeigten, dass die ganze Gruppe noch komplizierter ist: Chromosomensätze beim Teichfrosch können unterschiedlich sein und möglicherweise verbergen sich hinter der "Art" Wasserfrosch in Wirklichkeit zwei Arten. Viele Biologen unterscheiden deshalb aus praktischen Gründen auch nicht weiter und nennen alle Tiere pauschal "Grünfrösche". Auch das hier abgebildete Foto ist in dem Sinn nur als "Grünfrosch" sicher auszuweisen.
Die Kopf-Rumpf-Länge der Männchen des Kleinen Wasserfrosches liegt bei 4,5 bis 5,5 Zentimetern – sie sind also nur geringfügig größer als ein Laubfrosch – die Weibchen werden 5,5 bis 6,5 Zentimeter lang. Die Oberseite ist überwiegend grasgrün gefärbt und mit eher regelmäßigen schwarzen oder braunen Flecken gesprenkelt. Dazu kommen die wasserfroschtypische mittlere Rückenlinie und rötliche Drüsenleisten an den Rückenseiten. Individuen mit schwarz-bräunlichen Farbmusteranteilen sind auch recht häufig, besonders bei weiblichen Exemplaren. Die Iris ist beim Männchen zur Paarungszeit intensiv gelb gefärbt, wie auch sonst gelbe Körperfarben zu dieser Zeit dominieren; ihre Schallblasen sind weiß. Die Unterschenkel sind auffallend kurz im Verhältnis zum Rumpf; der Fersenhöcker ist groß und halbrund.
Verbreitung
Mit Ausnahme von Teilen des Nordens besitzt die Art Vorkommen in ganz Deutschland. Aufgrund der Bestimmungsproblematik innerhalb der Wasserfroschgruppe ist die genaue Verbreitung allerdings noch immer unzureichend erforscht.
© Verbreitungskarte. DGHT e.V. (Hrsg. 2014): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der Daten der Länderfachbehörden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschüsse der Bundesländer sowie des Bundesamtes für Naturschutz.
Ökologie
Die schwirrenden Rufreihen des Paarungsrufes der Männchen dauern etwa 1,5 Sekunden als sehr schnelle, „gepresste“ Lautfolge. Es werden Laichballen abgesetzt, die grundsätzlich deutlich kleiner sind als bei den Braunfröschen. Die Eier sind oberseits bräunlich, der untere Pol ist hellgelblich gefärbt. Meist ist der Laich zwischen Mitte Mai und Mitte Juni zu finden.
Ein Laichballen enthält häufig „nur“ einige hundert Eier. Die Weibchen setzen aber mehrere Eiballen nacheinander ab. Die Eizahl liegt zwischen 600 und 3000, der Eidurchmesser bei 1,5 bis zwei Millimetern.
Ältere Kaulquappen, mit grünlicher Grundfärbung und dunklem Fleckenmuster, fallen durch ungestüme Fluchtreaktionen auf. Die Gesamtlänge beträgt 40 bis 80 Millimeter. Eine Unterscheidung von anderen Wasserfroschlarven ist nicht sicher möglich.
Gefährdung
Kleine Wasserfrösche scheinen – zumindest an den Rändern des Verbreitungsgebietes, beispielsweise im norddeutschen Tiefland – stärker auf bestimmte Habitatqualitäten wie anmoorige Gewässer angewiesen zu sein (stenökes bzw. stenotopes Verhalten) und sind entsprechend seltener und von Umweltveränderungen stärker betroffen als euryökere Arten. In manchen anderen Regionen ist ihre Gefährdungssituation wohl mit dem des Teichfrosches vergleichbar, mit dem sie meist ja auch gemeinsame Populationen bilden.
Lebensraum
Der Kleine Wasserfrosch ist nicht so streng an Gewässer gebunden wie seine Verwandten, der Teich- und der Seefrosch. Typischer Lebensraum sind in Norddeutschland z. B. Moorbiotope innerhalb von Waldflächen. Erwachsene und Jungtiere entfernen sich oft weit von den Gewässern. Bevorzugt werden als Laichgewässer kleinere, vegetationsreiche Weiher, Tümpel und Gräben sowie in deren Umfeld befindliche Sümpfe und Moore. An großen Seen und Flüssen ist die Art kaum anzutreffen. Eine engere Bindung scheint regional – insbesondere im Norden des Verbreitungsgebietes – zu anmoorigen, mesotrophen Habitaten zu bestehen. Aufgrund dieser Ansprüche fehlt die Art in bestimmten, stark anthropogen beeinflussten Habitaten.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Anura |
---|---|
Familie | Ranidae |
Art | Kleiner Wasserfrosch |
Wiss. | Rana lessonae |
Autor | Camerano, 1882 |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | mittel |
Länge | 4.5 - 6.5 cm |
Eizahl | 3000 |