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Brauner Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis)
Oberseits sind die Flügel beim Braunen Eichen Zipfelfalter dunkelgraubraun mit schwachen orangen Flecken im Analwinkel des Unterflügels bei beiden Geschlechtern und einem variabel großen Diskoidalfleck auf der Vorderflügeloberseite des Weibchens. Die orangen Flecken sind stets mit braunen Flügeladern durchzogen. Auf der hellbraunen Flügelunterseite fällt eine weiße, unterbrochene Linie in der Postdiskalregion auf, sowie eine nach oben auslaufende orange Submarginalbinde. In der Diskal- und Basalregion finden sich keine Punkte oder Zeichnung. Der Braune Eichen-Zipfelfalter kann mit anderen Zipfelfaltern (Theclinae) verwechselt werden, die Unterschiede (z. B. fehlender Silberfleck) sind jedoch eindeutig und lassen einen fotografischen Nachweis zu.
Verbreitung
Der Braune Eichen-Zipfelfalter ist in Europa weit verbreitet, in Deutschland aber nur lokal und selten - nicht so häufig, wie es die Karte vermuten lässt.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Braune Eichen-Zipfelfalter ist univoltin, das heißt, er bringt pro Jahr nur eine Generation hervor, die von Ende Mai bis Anfang August fliegt. Die Raupe lebt ausschließlich an jungen Eichen (Quercus robur, Q. petraea und Q. pubescens). Die Eier überwintern, die Raupe frisst die Blätter, indem zuerst die Mittelrippe durchgebissen wird, um dann den Rest des Blattes zu verzehren.
Die Falter treffen sich an Wegrändern und bevorzugen dabei Kratzdisteln (Cirsium) oder beispielsweise Blüten der Brombeere (Rubus, Foto).
Gefährdung
Auf der vom Bundesamt für Naturschutz entwickelten Roten Liste gefährdeter Arten wird der Falter in die Kategorie 3 – gefährdet eingestuft. Die Art kann als sehr gefähret betrachtet werden, da aufgelichtete Wälder oder breite Säume mit Eichengebüschen immer seltener werden. Auch die Neiderwaldnutzung wird nur noch in wenigen Regionen durchgeführt.
Besonderheiten
Man könnte sagen, dass der Brauner Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis) DIE typische Art der Niederwaldnutzung ist. Hier findet sie ideale Bedingungen: junge Eichen und Blütenpflanzen auf den sonnenbeschienenen Kahlflächen. Zusammen mit dieser traditionellen Bewirtschaftung von Wäldern verschwindet auch dieser Falter in vielen Regionen.
Lebensraum
Im Gesamtverbreitungsgebiet (in Europa) werden unterschiedliche Lebensräume bewohnt – trockene Stech-Eichen-Gebüsche im Mittelmeerraum sind ebenso vertreten wie feuchte Heiden und Waldlichtungen. Eiablagehabitate in Deutschland sind fast ausnahmslos die lichten Waldstrukturen, wie breite Wege und Waldränder, mit reichem Bestand an Eichen und deren Jungwuchs. Stark vom Menschen geprägte Lebensräume sind die Niederwälder.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Schnellzugriff
Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Lycaenidae |
Art | Brauner Eichen-Zipfelfalter |
Wiss. | Satyrium ilicis |
Autor | (Esper, [1779]) |
Rote Liste D | 3 |
Häufigkeit | sehr selten |