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Ockerbindiger Samtfalter (Hipparchia semele)
Der Ockerbindige Samtfalter hat seinen Namen von der rostroten bis ockerfarbenen Bindenzeichnung auf den Oberseiten von Vorder- und Hinterflügel erhalten. In diesen Binden sitzen auf dem Vorderflügel zwei schwarze Augenflecken mit auffälligen weißen Kernen; auf dem Hinterflügel findet sich lediglich ein Augenfleck. Die Art ist in Abhängigkeit von den ökologischen Faktoren sehr variabel und daher in einigen Fällen nur durch eine Genitaluntersuchung von anderen Arten sicher zu unterscheiden. Im Mittelmeerraum ist dies zur sicheren Abgrenzung von verwandten Arten notwendig. Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 42 bis 50 Millimetern.
Verbreitung
Der Ockerbindige Samtfalter kommt in Deutschland nur in voneinander isolierten inselartigen Populationen vor. In München in der Fröttmaninger Heide, in Nordrhein-Westfalen z. B. in der Senne, dem ehemaligen Munitionsdepot Brüggen-Bracht oder der Drover Heide. Sehr häufig ist die Art in den Dünen und Heidelandschaften der Deutschen Nordseeküste zu finden. Hier tritt die Rostbinde regelmäßig und in stabilem Bestand auf.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Ockerbindige Samtfalter fliegt in einer Generation von Juni bis September. Die männlichen Tiere schlüpfen früher als die weiblichen, der Schwerpunkt der Flugzeit liegt im Hochsommer von Juli bis August.
Die Schmetterlinge legen ihre Eier im Hochsommer ab, die daraus schlüpfenden Raupen ernähren sich von Gräsern, insbesondere von Schwingelarten und überwintern im Jugendstadium. Im Frühsommer gräbt sich die Raupe zur Verpuppung in die oberen Bodenschichten ein. Dazu benötigt sie sandige trockenwarme Böden ohne dichte Vegetation, möglichst mit offenen Stellen. Solche Bedingungen finden sich auf mageren Kalktriften und Sanddünen, aber auch in vom Menschen geformten Sekundärlebensräumen wie Heidegebieten oder Truppenübungsplätzen, bei denen die Vegetation über Beweidung bzw. die Bewegung der Militärfahrzeuge reduziert wird.
Gefährdung
Der Bestand des Ockerbindigen Samtfalters ist insgesamt rückläufig, da viele der für den Falter lebensnotwendigen nährstoff- und vegetationsarmen Flächen aufgrund des Stickstoffeintrags aus der Luft, der über den Regen in den Boden gelangt, zuwachsen. Ursache für diese „Düngung aus der Luft“ sind hauptsächlich Autoabgase und Intensiv-Landwirtschaft. Um den Fortbestand des Schmetterlings dauerhaft zu sichern, sind neben lokalen Maßnahmen wie dem Offenhalten von Heideflächen und der militärischen Nutzung auf Truppenübungsplätzen auch globale Aktivitäten zur Reduzierung der Abgasmengen und der Düngung in der Landwirtschaft erforderlich.
Die Art gilt als stark gefährdet.
Lebensraum
Kalktriften und Sanddünen, aber auch in vom Menschen geformten Sekundärlebensräumen wie Heidegebieten oder Truppenübungsplätzen, bei denen die Vegetation über Beweidung bzw. die Bewegung der Militärfahrzeuge reduziert wird.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Nymphalidae |
Art | Ockerbindiger Samtfalter |
Wiss. | Hipparchia semele |
Autor | (Linnaeus, 1758) |
Rote Liste D | 2 |
Häufigkeit | selten |
Spannweite | 4.2 - 5 cm |