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Säugetiere in Deutschland
In Deutschland leben 98 Säugetierarten. Die hohe Zahl überrascht vielleicht den einen oder anderen, aber neben Reh, Hase und Wildschwein - an die man sofort denkt - gibt es auch zahlreiche heimische Fledermausarten und viele Nagetiere (z.B. Mausarten). Vergessen darf man auch nicht die Meeressäuger, welche in oder an Nord- und Ostsee regelmäßig angetroffen werden.
Auch bei den Säugetieren gibt es Neubürger, welche teilweise durch den Menschen ausgesetzt wurden. Waschbären, Minke und Nutrias sind bekannte Beispiele.
Anders als bei den meisten Insektenarten werden unsere heimischen Säugetiere von Menschen intensiver wahrgenommen; das ist sicher teilweise auch ihrer Größe geschuldet. Der Waschbär, welcher den Mülleimer vor dem Haus ausräumt wird selbstverständlich eher wahrgenommen, als der kleine unscheinbare Käfer im Vorgarten. Wildschwein, Reh und Hirsch werden gejagt und sind auch Nahrung für den Menschen. Die genannten Arten und auch Nagetiere können in der Landwirtschaft Schaden anrichten und manche Fledermausarten sind nicht immer als Mitbewohner in Häusern beliebt. Einen Marder möchte man nicht in der Nähe seines Autos sehen.
Konflikte treten auch zu Tage, wenn die Tiere größer werden und/oder als vermeintliche Konkurrenten oder Gefährder des Menschen auftreten. Das kann manchmal Meerssäugetiere betreffen ("Konkurrenz für die Fischerei"), aber vor allem Luchs und Wolf. Ehemals durch Jagd in Deutschland nahezu bzw. vollständig ausgerottet, haben diese Arten aufgrund von Schutzmaßnahmen wieder in Deutschland Fuß gefasst. Konflikte mit Schäfern, Jägern und ängstlichen Menschen sind vorprogrammiert. Im April 2016 wird der erste wilde Wolf mit offizieller Genehmigung abgeschossen, weil er dem Menschen immer wieder zu nahe kam. Ein weiteres Beispiel sind Wisente, welche zunächst in Deutschland ausgewildert wurden. Kaum gibt es die ersten wild geborenen Wisente, wird das Projekt wohl wieder scheitern, weil es Konflikte mit Waldbesitzern gibt; die Tiere schädigen Bäume. Braunbären zählen offiziell noch nicht zur einheimischen Fauna und dennoch hat man bei dieser Art bereits den Begriff des "Problembären Bruno" aus dem Jahr 2006 in Erinnerung. Es bleibt zu hoffen, dass wir diese Arten durch Aufklärungsarbeit und sinnvolle Kompromisse als Teil unserer Tierwelt erhalten können.
Aus Sicht des Naturschutzes sind Säugetiere deshalb besonders interessant, weil sie in der Nahrungskette weiter "oben" stehen und damit Spiegelbild vieler ökologischer Faktoren sind, die ihrer Existenz erst ermöglichen. Während für eine einzelne Käferart vielleicht noch die Anwesenheit nur einer Futterpflanze zum Überleben reicht, benötigt eine anspruchsvolle Fledermausart einen alten Baum mit Hohlraum als Tagesquartier, eine gut strukturrierte Landschaft als Jagdrevier, eine intakte, unvergiftete und zahlreiche Insektenfauna als Nahrung, ein spezielles Quartier um die Jungen aufzuziehen und nicht zuletzt vielleicht noch eine natürliche, unverschlossene Höhle, um zu überwintern. Kurz: Viele Faktoren müssen stimmen, um der Art eine Existenz zu ermöglichen. Deshalb sind Fledermäuse - um beim Beispiel zu bleiben - eine geschätzte Tiergruppe für die Bioindikation.
Aktuell auf dieser Website aufgenommene Säugetiere
Folgende Arten aus Deutschland sind noch nicht aufgenommen:
- Marderhund (Nyctereutes procyonoides)
- Wolf (Canis lupus)
- Elch (Alces alces)
- Rothirsch (Cervus elaphus)
- Sikahirsch (Cervus nippon)
- Gemeiner Delfin (Delphinus delphis)
- Großer Tümmler (Tursiops truncatus)
- Schwertwal (Orcinus orca)
- Weißschnauzendelfin (Lagenorhynchus albirostris)
- Weißseitendelfin (Lagenorhynchus acutus)
- Waldbirkenmaus (Sicista betulina)
- Schneehase (Lepus timidus)
- Alpenwaldmaus (Apodemus alpicola)
- Brandmaus (Apodemus agrarius)
- Erdmaus (Microtus agrestis)
- Feldhamster (Cricetus cricetus)
- Feldmaus (Microtus arvalis)
- Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis)
- Hausratte (Rattus rattus)
- Kleinwühlmaus (Microtus subterraneus)
- Östliche Hausmaus (Mus musculus)
- Rötelmaus (Clethrionomys glareolus)
- Schermaus (Arvicola terrestris)
- Schneemaus (Chionomys nivalis)
- Sumpfmaus (Microtus oeconomus)
- Westliche Hausmaus (Mus domesticus)
- Zwergmaus (Micromys minutus)
- Baummarder (Martes martes)
- Dachs (Meles meles)
- Fischotter (Lutra lutra)
- Hermelin (Mustela erminea)
- Iltis (Mustela putorius)
- Mauswiesel (Mustela nivalis)
- Mink (Neovison vison)
- Steinmarder (Martes foina)
- Baumschläfer (Dryomys nitedula)
- Gartenschläfer (Eliomys quercinus)
- Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
- Gewöhnlicher Schweinswal (Phocoena phocoena)
- Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
- Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
- Asiatisches Streifenhörnchen (Tamias sibiricus)
- Alpenspitzmaus (Sorex alpinus)
- Feldspitzmaus (Crocidura leucodon)
- Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens)
- Hausspitzmaus (Crocidura russula)
- Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus)
- Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus)
- Waldspitzmaus (Sorex araneus)
- Wasserspitzmaus (Neomys fodiens)
- Zwergspitzmaus (Sorex minutus)
- Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
- Braunbär (Ursus arctos)
- Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
- Brandtfledermaus (Myotis brandtii)
- Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
- Graues Langohr (Plecotus austriacus)
- Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
- Großes Mausohr (Myotis myotis)
- Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
- Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)
- Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
- Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)
- Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii)
- Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe)
- Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
- Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
- Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
- Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii)
- Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
- Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)
