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Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

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Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sind aufgrund ihrer Färbung unverwechselbar. Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 50 bis 55 Millimetern. Sie haben intensiv zitronengelb (Männchen) bzw. blass grünlich-weiß (Weibchen) gefärbte Vorder- und Hinterflügel (s. Foto). Die Weibchen können nur auf den ersten Blick mit dem Großen Kohlweißling (Pieris brassicae) verwechselt werden, jedoch kann man sie anhand der charakteristischen Flügelform gut voneinander unterscheiden. Alle vier Flügel der Zitronenfalter sind an den Spitzen deutlich zugespitzt.

Beide Geschlechter haben je einen orangen Augenfleck auf ihren Flügeloberseiten, auf den Unterseiten sind diese bräunlich gefärbt. Die Flügeladern sind deutlich sichtbar und treten stark hervor. Am Flügelansatz, auf der Oberseite des Körpers, dem Kopf und den Fühlern sind sie dunkelviolett gefärbt.

Die Raupen des Zitronenfalters sind mattgrün gefärbt, wobei an den Seiten die Färbung schwächer ausgeprägt ist. Über den Beinchen verläuft auf jeder Seite ein heller tiefliegender mattweißer Längsstreifen. Diese Zeichnung, die dem Prinzip der Gegenschattierung folgt, dient der Raupe als Tarnung vor Feinden, wie z. B. den Singvögeln.

Verbreitung

Verbreitung Gonepteryx rhamni

Die Zitronenfalter sind in ganz Deutschland verbreitet. Man findet sie, je nach Temperatur bis in eine Höhe von 2.800 Metern.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Die Zitronenfalter erreichen eine Lebenserwartung von 12 Monaten und haben somit die höchste Lebenserwartung aller mitteleuropäischen Schmetterlinge. Die Flügeloberseite ist bei lebenden Faltern fast nie zu sehen, da sie in Ruhe sofort ihre Flügel zusammenklappen. Diese Art überwintert - als einzige mitteleuropäische Schmetterlingsart - als Falter ohne Schutz, frei in der Vegetation. Entweder sie sitzen dabei auf Zweigen oder zwischen trockenem Laub auf dem Boden. Mit Hilfe von Glycerin, Sorbit und Eiweißstoffen gelingt es ihnen den Gefrierpunkt der Körperflüssigkeiten derart zu senken, dass sie Temperaturen von bis zu minus 20 Grad schadlos überstehen können. An warmen Wintertagen können sie kurzzeitig aktiv sein, in der Regel verharren sie aber an ihrem Platz über den ganzen Winter hinweg, sogar wenn sie komplett von Schnee bedeckt werden. Im zeitigen Frühjahr ist der Zitronenfalter dann wieder dort aktiv, wo seine Wirtspflanzen wachsen. Die Falter fliegen in den gemäßigten Gebieten in einer Generation pro Jahr von Juni bis Juli und in den heißen Gebieten manchmal auch in zwei bis drei Generationen von Mai bis Oktober. Falter, die überwintern, sind aber auch in Europa schon ab März bis Mai zu finden.

Die Weibchen legen ihre Eier meist einzeln oder paarweise, seltener in Gruppen an die sich öffnenden Knospen ihrer Futterpflanzen, meistens im April. Die Raupen leben von Mai bis Juni und ernähren sich von den Blättern von Faulbaum (Frangula alnus) und Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), aber auch von anderen Kreuzdornarten. Sie ruhen auf der Mittelrippe der Blattoberseite und sind dort perfekt getarnt, wobei sie die Blätter vom Rand nach innen abfressen; die Verpuppung erfolgt meist waagerecht an Ästchen hängenden, in Gürtelpuppen, die wie alle Gürtelpuppen, zusätzlich mit einem feinen Faden befestigt sind.

 

Gefährdung

Der Zitronenfalter ist nicht gefährdet.

Lebensraum

Zitronenfalter können in sehr vielen Lebensräumen nachgewiesen werden. Im Prinzip dort, wo die Nahrungspflanze der Raupen zu finden ist, z.B. Hecken, lichte Wälder oder wärmebegünstigte Säume.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Natürlicher artenreicher Heckenzug
Natürlicher artenreicher Heckenzug

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft

Niederwälder
Niederwälder

Kultur-Wald, der durch traditionelle Brennholzgewinnung entstanden ist

Wärmebegünstigte Säume und Waldmäntel
Wärmebegünstigte Säume und Waldmäntel

Trockene und sonnenexponierte Extremstandorte



Weitere Lebensräume

Bauerngärten
Bauerngärten

Ort der Entspannung und Spender wertvoller Lebensmittel

Berg-Mähwiesen
Berg-Mähwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen

Bewaldete Küstendünen
Bewaldete Küstendünen

Wälder auf sandigem Untergrund an Nord- und Ostsee

Binnendünen mit Heiden
Binnendünen mit Heiden

Heidelandschaften auf prähistorischem Untergrund

Borstgrasrasen
Borstgrasrasen

2Ebenso karge, wie artenreiche Viehweiden der Mittelgebirge

Buchen-Eichenwälder mit Stechpalme
Buchen-Eichenwälder mit Stechpalme

Atlantisch geprägte Buchenwälder mit Stechpalmen und Eiben

Buchsbaum-Gebüsche trockenwarmer Standorte
Buchsbaum-Gebüsche trockenwarmer Standorte

Submediterraner Lebensraum an wenigen Stellen in Deutschland

Dünen mit Sanddorn
Dünen mit Sanddorn

Küstenlebensraum eines Vitamin C - Spenders

Eichenwälder der Sandebenen
Eichenwälder der Sandebenen

5Wälder mit alten Eichen auf Sandböden des Flachlands

Felsenkirschen-Gebüsche
Felsenkirschen-Gebüsche

Niedrige Sträucher in sehr wärmebegünstigter Lage

Feuchte Heiden mit Glockenheide
Feuchte Heiden mit Glockenheide

Blühende Zwergsträucher in feucht-nassen Lagen

Feuchte Hochstaudenfluren an Gewässerufern und Waldrändern
Feuchte Hochstaudenfluren an Gewässerufern und Waldrändern

Ein buntes Blütenmeer entlang von Flüssen und Waldrändern

Großseggenried
Großseggenried

Ein saurer und sehr nasser Lebensraum

Hainsimsen-Buchenwald
Hainsimsen-Buchenwald

Schon zu Zeiten der Germanen einer der häufigsten Waldtypen unserer Mittelgebirge

Hainsternmieren-Erlen-Auwälder
Hainsternmieren-Erlen-Auwälder

Der Wald im Hochwasserbereich von Bächen und Flüssen

Hartholzauewälder
Hartholzauewälder

Baumriesen und Lianen in artenreichen Auwäldern

Kalk-Pionierrasen
Kalk-Pionierrasen

Bunte Pioniervegetation auf Felsen und Rohböden

Kalkreiche Niedermoore
Kalkreiche Niedermoore

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras

Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald

Der artenreiche Mischwald an wärmebegünstigten Standorten

Magere Flachland-Mähwiesen
Magere Flachland-Mähwiesen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland

Magerrasen auf basischem Untergrund
Magerrasen auf basischem Untergrund

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten

Moorwälder
Moorwälder

Wälder auf Hochmoor- und ÜbergangsmoorStandorten

Noch renaturierungsfähige Hochmoore
Noch renaturierungsfähige Hochmoore

Hochmoore auf ihrem langen Weg zu besseren Bedingungen

Orchideen-Buchenwald
Orchideen-Buchenwald

Blühende Orchideen (Rotes Waldvögelein) im Schutz von alten Buchen

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund

Ruderalflächen / Kulturbrachen
Ruderalflächen / Kulturbrachen

Der unbeachtete Kleinbiotop in Städten und Dörfern

Salzstellen im Binnenland
Salzstellen im Binnenland

Seltene, salzige Orte im Binnenland

Sandheiden mit Krähenbeere auf Binnendünen
Sandheiden mit Krähenbeere auf Binnendünen

Heiden im Binnenland mit Besenheide und Krähenbeere

Schlucht- und Hang-Blockschuttwälder
Schlucht- und Hang-Blockschuttwälder

Kühle und feuchte Wälder in Schluchten und auf Blockschutthängen der Mittelgebirge

Schwermetallrasen
Schwermetallrasen

Relikte alter Erzabbaustellen, die von der Natur erobert werden

Silikatschutthalden der Mittelgebirge
Silikatschutthalden der Mittelgebirge

Warme Extremstandorte in den Mittelgebirgen

Steppen-Kiefernwälder
Steppen-Kiefernwälder

Steppen-Kiefernwälder an ihrer westlichen Verbreitungsgrenze

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald

Blütenmeer im Frühjahr und Kinderstube beeindruckender Käferarten

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich

Stromtalwiesen
Stromtalwiesen

Seltene artenreiche Auenwiesen entlang der großen Ströme

Trockene Heiden
Trockene Heiden

Heidelandschaften auf kargen und sauren Böden

Übergangs- und Schwingrasenmoore
Übergangs- und Schwingrasenmoore

Schwingende Zwischenstadien zwischen Hoch- und Flachmoor

Wacholderheiden
Wacholderheiden

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung

Waldmeister-Buchenwald
Waldmeister-Buchenwald

Geophytenreiche Buchenwälder, die auf basischen Böden wachsen

Weiden Auwälder
Weiden Auwälder

Die Weichholzaue am Unterlauf der Flüsse


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Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Pieridae
Art Zitronenfalter
Wiss. Gonepteryx rhamni
Autor (Linnaeus, 1758)
Rote Liste D -
Häufigkeit sehr häufig
Spannweite 5 - 5.5 cm
Alter (max.) 1

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/zitronenfalter/
Datum: 05.12.2023
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