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Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder auf warm-trockenen Standorten
Der Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald erhält seinen Namen von typischen Pflanzenarten, welche charakteristischer Weise in diesem Lebensraum auftreten: Zunächst die drei Baumarten Trauben-Eiche (Quercus petraea), Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus), dann in der Krautschicht das unauffällige Wald-Labkraut (Galium sylvaticum, Foto: 8-quirlige Blätter rechts unterhalb der weißen Blüte).
Dieser Wald-Biotoptyp wächst an Standorten, die trocken und warm sind, da Hainbuche und Eichen mit diesen Bedingungen besser zurecht kommen, als z.B. die Buche. Meistens sind es Kuppen oder Hänge, der Boden ist oft flachgründig, lehmig-tonig und basenreich. Vereinzelt können andere Baumarten, wie Winter-Linde (Tilia cordata), Elsbeere (Sorbus torminalis) oder Speierling (Sorbus domestica) auftreten. Dieser Wald wächst durch die suboptimalen Wachstumsbedingungen langsam und nicht sehr hochwüchsig; Baumriesen wird man i.d.R. nicht finden, eher "knorrige" alte Eichen und Hainbuchen.
Auch in der Strauch- und Krautschicht treten Pflanzenarten auf, welche wärmeliebend sind. Beispielhaft kann der auf dem Foto zu sehende Blaurote Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum, blau) genannt werden. Weitere Arten sind Hain-Sternmiere (Stellaria holostea, weiß), Liguster (Ligustrum vulgare), Berg-Segge (Carex montana), Schatten-Segge (Carex umbrosa), Waldmeister (Galium odoratum), Wald-Segge (Carex sylvatica), Verschiedenblättriger Schwingel (Festuca heterophylla), Nickendes Perlgras (Melica nutans), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Immenblatt (Melittis melissophyllum) und Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus) genannt werden. Auch Orchideenarten wie die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) oder das Weiße Waldvöglein (Cephalanthera damasonium).
Der arten- und strukturreiche Wald stellt auch einen wertvollen Lebensraum für Tierarten dar, insbesondere, wenn der Anteil alter oder bereits abgestorberner Bäume hoch ist. In diesen können die seltenen Käfer Heldbock (Cerambyx cerdo) und auch der Hirschkäfer (Lucanus cervus) für Nachwuchs sorgen.
Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum
Verbreitung
Der Habitattyp Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald ist in Deutschland relativ weit verbreitet, jedoch meist kleinflächig, insbesondere in den zentralen und südlichen Teilen des Landes. Dort kommt der Lebensraumtyp an wärmebegünstigten Standorten des Berg- und Tieflandes vor.
Natura 2000 Lebensraumtyp
Dieser Biotoptyp ist ein europaweit besonders geschützter Lebensraum! Natura 2000 - Code: 9170
"Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder" sind ein eigenständiger Lebensraumtyp, der auf Anhang I der FFH-Richtlinie gelistet ist.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Als Waldlebensraum, der durchaus noch forstwirtschaftliche genutzt wird, stellen eine einseitige Förderung bestimmter Baumarten oder gar Aufforstung mit standortfremden Baumarten eine Gefährdung für diesen Lebensraum dar. Eine ökologische Waldwirtschaft mit Förderung standorttypischer Gehölze ist sinnvoll. Auch erhöhte Wilddichten, welche eine natürliche Verjüngung dieses Lebensraumes mit Jungbäumen verhindern, kann sich nachteilig auswirken.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Käfer in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten: