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Mittelwälder

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Mittelwälder

Mittelwälder sind ein seltener Biotoptyp, der sehr stark vom Menschen geprägt ist. Er besteht einerseits aus ausschlagfreuigen Baumarten, die in vergleichsweise kurzen Abständen (15-30 Jahre) zur Gewinnung von Brennholz abgeholzt wurden. Andererseits aus einem "Hochwald" aus alten Baumbeständen, welcher für Nutzholzgewinnung stehen gelassen wurde.

Auf dem Foto sieht man gleich, dass der Strukturreichtum in solchen Wäldern ungewöhnlich hoch ist. Sind Bäume frisch abgeholzt, entstehen darüber hinaus auch großflächig Bereiche, wo sich eine Krautschicht entwickeln kann.

Es gibt zahlreiche Tierarten, die gerade solche Waldformen benötigen. Zu nennen ist beispielsweise der Kleine Maivogel (Euphydryas maturna), einer der seltensten Tagfalterarten in Deutschland. Es ist oft schwer zu sagen, warum solche Arten kurz vor dem Aussterben stehen. An den Pflanzenarten im Wald kann es nicht liegen, denn der Kleine Maivogel legt seine Eier an der häufigen Gemeinen Esche ab. Vielmehr scheinen spezielle Kleinklimatische Bedingungen (Luftfeuchte, Besonnung) relevant zu sein, wie sie in modernen Laubwaldforsten aber auch naturnahen Hochwäldern fehlen und (nur) der Mittelwald kann diese Bedingungen bieten. Weitere Tagfalter sind Wald-Wiesenvögelchen (Coenonympha hero), Blauer Eichenzipfelfalter (Neozephyrus quercus), Brauner Eichen-Zipfelfalter (Satyrium ilicis) oder der seltene Große Puppenräuber (Calosoma sycophanta), um einen Vertreter der Käfer zu nennen.

Tagfalter in diesem Lebensraum

Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum

Säugetiere in diesem Lebensraum

Heuschrecken in diesem Lebensraum

Referenzlisten:

Natura2000: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen

EUNIS 2021/22: European Nature Information System (EUNIS; deutsch Europäisches Naturinformationssystem). EUNIS marine habitat classification (Updated version March 2022), EUNIS terrestrial classification (Updated 2021)

EuroVegChecklist: Bergmeier E. (2020) & Mucina et al. (2016)

Bergmeier E. (2020): Die Vegetation Deutschlands – eine vergleichende Übersicht der Klassen, Ordnungen und Verbände auf Grundlage der EuroVegChecklist. Tuexenia 40: 19–32.

Mucina L., H. Bültmann, K. Dierßen, J.-P. Theurillat, T. Raus, A. C arni, K. Š umberová, W. Willner, J. Dengler, R. Gavilán García, M. Chytrý, M. Hájek, R. Di Pietro, D. Iakushenko, J. Pallas, F.J.A. Daniëls, E. Bergmeier, A. Santos Guerra, N. Ermakov, M. Valachovic , J.H.J. Schaminée, T. Lysenko, Y.P. Didukh, S. Pignatti, J.S. Rodwell, J. Capelo, H.E. Weber, A. Solomeshch, P. Dimopoulos, C. Aguiar, S.M. Hennekens & L. Tichý (2016): Vegetation of Europe: hierarchical floristic classification system of vascular plant, bryophyte, lichen, and algal communities. Applied Vegetation Science, Vol. 19, Supplement 1: 1-264.

Ellenberg, H. & Leuschner, C. (2010): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, 6. Aufl., Stuttgart: 1357 S.

Delarze R., Gonseth Y., Eggenberg S., Vust M. (2015): Lebensräume der Schweiz. Ökologie - Gefährdung - Kennarten. 3. Auflage 2015. 456 Seiten.

Finck, P., Heinze, S., Raths, U., Riecken, U., Ssymank, A. (2017): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands – dritte fortgeschriebene Fassung 2017. Naturschutz und Biologische Vielfalt 156, 460 S.

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Referenzlisten

Bezüge zu anderen Listen:
Ellenberg & Leuschner (2010)
Finck et al. (2017) 42.07
EUNIS 2021/22 T421
EuroVeg-Checklist
Delarze et al. (2015)
Natura 2000

Online: https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/laubwaelder/mittelwaelder/
Datum: 08.10.2024
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