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Schilf- und Rohrkolbenröhrichte an Stillgewässern
Im Flachwasser oder Randbereich von Gewässern können sich hochwüchsige Pflanzengesellschaften ausbilden, welche von Schilfrohr (Phragmites australis) und/oder Rohrkolben (Typha spec.) dominiert werden.
Diese Röhrichte haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Klein- und Großseggenriedern; im Gegensatz zu diesen, sind die dominierenden Pflanzenarten jedoch keine Seggen oder sonstige Sauergräser. Auch die Wuchshöhe ist höher, weshalb man auch von Großröhrichten spricht.
Röhrichte können von wenigen bis sogar nur einer Pflanzenart dominiert werden und man kann sie als ein Beispiel von natürlichen Monokulturen aufführen. Aus Sicht der Pflanzenkunde sind diese Lebensräume deshalb oft nicht besonders "interessant", da sie sehr artenarm sind. Dies gilt allerdings nicht für die Tierwelt. Röhrichte stellen einen sehr bedeutenden Lebensraum für Insekten und Wirbeltieren dar, wobei hier insbesondere die Vogelwelt zu nennen ist.
Typische Vogelarten der Röhrichte sind - wie der Name schon erahnen lässt - verschiedene Rohrsängerarten, Rohrammer, Rohrdommel und Rohrweihe. Auch Teichralle und Blässralle bauen ihre Nester in Röhrichte.
Amphibien wie Grasfrosch und Erdkröte können dort ableichen, ebenso wie verschiedene Fischarten, sofern der Untergrund noch ausreichend mit Wasser bedeckt ist. Bedingt durch die Wassernähe sind Röhrichte auch Lebensraum für verschiedene Libellenarten, wie beispielsweise vielen Großlibellen, z.B. dem Frühen Schilfjäger (Brachytron pratense).
Verbreitung
Schilf- und Rohrkolbenröhrichte kommen in ganz Deutschland vor, besonders im Randbereich großer, flacher Seen.
Gefährdung
Röhrichte sind allgemein durch wasserbauliche Maßnahmen gefährdet, also beispielsweise Entwässerungen. Auch Nährstoffeintrag und Pestizideintrag durch die landwirtschaft können ein Problem darstellen. Abmähen oder gar Abflämmen sind darüber Hinaus dramatische Gefährdungen, insbesondere, wenn dies zum Zeitpunkt der Brut von Vogelarten geschieht. Nicht zuletzt kann der Wellenschlag von Schiffen auf größeren Seen die Röhrichte beeinträchtigen.
Röhrichte können jedoch auch natürlicherweise verlanden und sogar eine "Bedrohung" für ein Gewässer darstellen. In den beruhigten Bereichen zwischen den Halmen können sich Schwebstoffe absetzen, bis die Röhrichte schließlich lokal verlanden und weiter ins Wasser hinein wachsen. Langfristig kann ein See oder Graben vollständig zuwachsen und schließlich ganz verlanden. Der kontrollierte Rückschnitt der Röhrichte bzw. das Ausbaggern bestimmter Bereiche kann also durchaus eine sinnvolle Maßnahme des Naturschutzes sein.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Libellen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Süßwasserfische in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten:
