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Karausche (Carassius carassius)
Die Karausche ist ein seltener und auffällig glänzend gefärbter Fisch. Er erinnert ein wenig an den Goldfisch mit dem die Karausche auch verwandt ist, wenn auch die Färbung nicht ganz so kräftig orange ist, eher gold-grünlich. Die Bauch- und Rückenflossen haben öfters eine mehr orangefarbenen Schimmer. An der Schwanzwurzel ist vor allem bei jüngeren Tieren oft ein dunkler Fleck zu sehen (auch auf dem Foto).
Wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum dem Goldfisch ist die konvexe - also nach Außen gerundete - Rückenflosse. Entlang der Seitenlinie zählt man 31 bis 36 Schuppen. Anders als die auch noch ähnlichen Karpfen, hat die Karausche keine Barteln.
Karauschen werden bis zu 55cm lang.
Verbreitung
Die Karausche ist in ganz Deutschland verbreitet aber sehr selten.
Ökologie
Die Karausche ist eine typische Auenart, die vorwiegend in Stillgewässern lebt. Sie bevorzugt kleine und stark bewachsene Seen und Tümpel und erträgt sowohl hohe Temperaturen, als auch geringe Sauerstoffgehalte in den Gewässern, wie sie in diesen Lebensräumen auftreten können. Die Fische sind Allesfresser und vorallem in der Nacht aktiv.
Karauschen können bis zu 10 Jahren alt werden. In der Regel vermehren sie sich das erste mal im Alter von 3 bis 4 Jahren. Die Eier werden an Pflanzen angeklebt.
Die Karausche scheint relativ konkurrenzschwach gegenüber anderen (insbesondere räuberischen) Fischen zu sein. Sie reagiert sogar auf die Anwesenheit von Raubfischen, indem sie schneller wächst und hochrückiger wird, während sie ohne Fressfeinde mehr länglich bleibt.
Würde man die idealen Lebensbedingungen der Karausche beschreiben, so könnte man eine Flussaue mit natürlichem Überflutungsregime beschreiben. Bei Hochwassern werden junge Karauschen zufällig in kleine Tümpel und abgeschnittene Altarme verdriftet. Wenn der Zufall es will, sind sie dort dann die (nahzu) einzige Art und können sich ohne Konkurrenz und Fressfeinde entwickeln und heranwachsen. Erst bei einem nächsten Hochwasser - vielleicht erst 2-3 Jahre später - wird der Tümpel wieder überspült und gibt die nun herangewachsene und dadurch konkurrenzstärkere Tiere wieder frei.
Gefährdung
Die Verbreitungskarte der Karausche zeigt für Deutschland zwar fast eine lückenlose Verbreitung, dennoch ist die Karausche ein seltener Fisch.
Die beschriebene Lebensweise zeigt, dass Karauschen auf Auen mit natürlichem Überflutungsregime angewiesen sind, in denen immer wieder mal kleine Auengewässer enstehen, aber auch wieder verschwinden. Derartige Lebensräume findet man in Deutschland nicht mehr so häufig. Maßnahmen die in diese Richtung zielen, helfen der Karausche.
Paradoxerweise können aber Naturschutzmaßnahmen manchmal der Karausche sogar schaden. In den letzten Jahren hat man Altarme von Flüssen oft wieder mit dem eigentlichen Fluss verbunden. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, da man hier Fischarten wieder Lebensräume für die Jugendentwicklung oder Überwinterung anbietet. Für die Karausche wäre es jedoch in manchen Fällen besser, wenn diese Anbindung unterbliebe, da der zunehmende Druck durch konkurrierende Fische ihr schadet. Das zeigt, dass man in jedem Fall konkret prüfen muss, ob eine Maßnahme sinnvoll ist oder nicht und erst eine sorgfälltige Analyse der örtlichen Gegebenheiten erforderlich ist, bevor eine Maßnahme durchgeführt wird.
Besonderheiten
Die Karausche gräbt sich im Winter in den schlammigen Untergrund der Gewässer ein, wo sie in eine Art Winterstarre verfällt. Auf diese Weise kann sie sogar im Eis eingeschlossen überleben. Auch in fast ausgetrockneten Teichen kann sie - trotz extreme Temperaturen und stark geschwundenem Sauerstoff - mit reduzierten Lebensfunktionen lange überdauern. Anpassungen an ihren bevorzugten Lebensraum.
Lebensraum
Kleine pflanzenreiche Tümpel oder vom Strom abgetrennte Altarme in Auen. Auch in stark bewachsenen Seen und Gräben zu finden. In manchen Gebieten werden Karauschen in Teichanlagen als Maßnahmen des Naturschutzes erhalten.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Schnellzugriff
Kenndaten
Ordnung | Cypriniformes |
---|---|
Familie | Cyprinidae |
Art | Karausche |
Wiss. | Carassius carassius |
Autor | (Linnaeus, 1758) |
Rote Liste D | 2 |
Häufigkeit | sehr selten |
Eizahl | 300000 |