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Waldgrille (Nemobius sylvestris)

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Waldgrille (Nemobius sylvestris)

Mit knapp einem Zentimeter Körperlänge (bei erwachsenen Tieren) ist die Waldgrille wesentlich kleiner als die Feldgrille. Sie besitzt keine Hinterflügel und nur kurze Vorderflügel, die beim Männchen die Hälfte des Hinterleibs bedecken und beim Weibchen auf kurze Schuppen reduziert sind. Die Waldgrille ist damit flugunfähig, das Männchen benutzt die Flügel allerdings als Stridulationsorgan. Die Körperfärbung ist größtenteils dunkelbraun, wobei die Beine und der Halsschild etwas heller sind. Ein auffälliges Merkmal ist ein nach vorne offenes Fünfeck auf dem Kopfschild, das aus dünnen, hellen Linien gebildet wird.

Verbreitung

Verbreitung Nemobius sylvestris

Die Waldgrille fehlt in weiten Teilen Norddeutschlands, einigen hohen Mittelgebirgen und den Nordalpen, ist sonst aber durchaus häufig nachzuweisen.

© Verbreitungskarte. Deutsche Gesellschaft für Orthopterologie e.V. (DGfO)


Ökologie

Diese Grillenart lebt im Falllaub von europäischen Laubwäldern. Durch die Überwinterung im Larvenstadium benötigt sie in strengen Wintern zwingend die isolierende Falllaubschicht und ist in Gebieten mit mittleren Wintertemperaturen von deutlich unter ?1 °C nicht anzutreffen. Höhere Temperaturen als 25 °C werden nur bei größerer Luftfeuchtigkeit überstanden, die Waldgrille, insbesondere die erwachsenen Tiere, ist sehr empfindlich gegen Austrocknung. Aus diesen Lebensraumansprüchen erklärt sich die bevorzugte Besiedlung von Laubwäldern in atlantisch geprägtem Klima.

Das Männchen zirpt in zwei verschiedenen Tonlagen um das Weibchen anzulocken (lautes Zirpen, Spontangesang) und um es zu werben (leises Zirpen, Werbegesang). Wenn nun ein Weibchen auftaucht, wird dieses mit den Fühlern betastet. Hält es still, so signalisiert es Paarungsbereitschaft. Ein Weibchen legt etwa 150 Eier in den oberen Bodenschichten ab. Die Eier ruhen den Winter über, im nächsten Jahr schlüpfen von Juni bis September die Larven, die im fünften von acht Stadien überwintern. In wärmeren Gegenden ist der Entwicklungszyklus auf ein Jahr verkürzt, die Larven schlüpfen in diesem Fall bereits im Jahr der Eiablage. In manchen Gebieten sind beide Entwicklungszyklen möglich, so dass es zu einer Vermischung der beiden im zweijährigen Zyklus isolierten Populationen kommt. Auch große Larven und Grillen überwintern manchmal, die Eiablage im nächsten Frühjahr bleibt dann aber erfolglos.

Gefährdung

Die Art ist nicht gefährdet.

Lebensraum

Auf besonnten Waldrändern und Waldlichtungen.

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Kenndaten

Ordnung Orthoptera
Familie Gryllidae
Art Waldgrille
Wiss. Nemobius sylvestris
Autor (Bosc, 1792)
Rote Liste D -
Häufigkeit häufig
Länge 0.7 - 1.1 cm
Eizahl 150
Fauna heimisch

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

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Heuschrecken in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/heuschrecken/waldgrille/
Datum: 29.11.2023
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