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Großes Ochsenauge (Maniola jurtina)

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Großes Ochsenauge (Maniola jurtina)

Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) erreicht eine Flügelspannweite von 40 bis 48 Millimetern. Männliche und weibliche Falter unterscheiden sich in ihrer Färbung (Sexualdichroismus). Die Männchen haben fast einfarbig dunkelbraun gefärbte Flügeloberseiten. Auf den Vorderflügeln kann man nahe am Ansatz einen etwas dunkleren Duftschuppenfleck erkennen, nahe der Flügelspitze sitzt ein eng orange umrandeter, weiß gekernter, schwarzer Augenfleck. Die Weibchen haben ebenfalls dunkelbraune Flügeloberseiten, auf den Vorderflügeln haben sie aber einen ausgedehnten, mehr oder weniger stark deckenden orangen Fleck, der die gesamte Flügelmitte bedeckt. Sie haben auch nahe der Flügelspitze einen Augenfleck, dieser ist aber deutlich größer, als bei den Männchen.

Die Unterseiten sind bei beiden Geschlechtern etwa gleich gefärbt. Die Unterseite der Vorderflügel ist ausgedehnt orange gefärbt, nur der Rand ist graubraun. Der Augenfleck der Vorderseite ist ebenfalls an der gleichen Stelle zu finden, manchmal ist er auch doppelt weiß gekernt. Die Unterseite der Hinterflügel ist überwiegend graubraun gefärbt und trägt feine, schwarze Sprenkel. Im hinteren Flügelteil (Postdiskalregion) ist eine vor allem nach hinten unscharf abgegrenzte, breite, hell gefärbte Binde zu erkennen.

Die Raupen des Großen Ochsenauges werden etwa 25 Millimeter lang und sind hellgrün gefärbt. Sie haben unterhalb der Stigmen eine feine helle Längslinie und tragen am ganzen Körper lange, weiße Haare, die an der Spitze gekrümmt sind

Verbreitung

Verbreitung Maniola jurtina

Das Große Ochsenauge ist in Deutschland weit verbreitet und einer der häufigsten Augenfalter.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Die Großen Ochsenauge fliegen in einer Generation von Anfang Juni bis Anfang September. Auch in den heißen Regionen, wo sie maximal zwischen Ende März bis Ende September fliegen, tritt nur eine Generation auf. Die Falter bevorzugen offensichtlich violette/rötliche Blüten, u.a. wurden sie auf Kratzdistel-Arten, Witwenblume, Flockenblume, Dost, Ringelblume, Schafgarbe, Sommerflieder, Wasserdost, Brombeere, Weiß-Klee, Wiesen-Klee (Foto), Glocken-Heide, Tauben-Skabiose, Sandköpfchen, Thymian, Margerite, Rainfarn, Teufelsabbiss und Baldrian nachgewiesen.

Die Weibchen legen ihre kegelförmigen, oben abgeflachten und stark gerippten Eier einzeln nahe am Boden an zum Teil auch verdorrte Futterpflanzen ab. Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Süßgräsern (Poaceae), wie beispielsweise von Aufrechter Trespe (Bromus erectus), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Wolligem Honiggras (Holcus lanatus), Flaumigem Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Gewöhnlichem Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) und Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum). Die schlüpfenden Raupen sind zunächst tagaktiv. Man findet sie ab September und nach der Überwinterung bis in den Mai. Die Überwinterung findet als junge Raupe statt. Diese ist an frostfreien Tagen aktiv. Erst nach der Überwinterung sind sie nach der vorletzten oder letzten Häutung nachtaktiv. Sie verpuppen sich knapp über dem Boden in einer gelblich-grünen bis purpurroten Stürzpuppe, die bräunliche Streifen aufweist, an einem trockenen Stängel.

Gefährdung

Das Große Ochsenauge ist häufig und nicht gefährdet.

Lebensraum

Große Ochsenaugen besiedeln ein breites Spektrum von Graslebensräumen.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Berg-Mähwiesen
Berg-Mähwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen

Binnendünen mit Heiden
Binnendünen mit Heiden

Heidelandschaften auf prähistorischem Untergrund

Borstgrasrasen
Borstgrasrasen

2Ebenso karge, wie artenreiche Viehweiden der Mittelgebirge

Magere Flachland-Mähwiesen
Magere Flachland-Mähwiesen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich

Trockene Heiden
Trockene Heiden

Heidelandschaften auf kargen und sauren Böden



Weitere Lebensräume

Bauerngärten
Bauerngärten

Ort der Entspannung und Spender wertvoller Lebensmittel

Binnendünen mit Magerrasen
Binnendünen mit Magerrasen

Reliktlebensräume aus der Eiszeit: Binnendünen mit Silbergras

Dünen mit Kriech-Weide
Dünen mit Kriech-Weide

Flache Weidengebüsche auf Dünen der Küsten

Eichenwälder der Sandebenen
Eichenwälder der Sandebenen

5Wälder mit alten Eichen auf Sandböden des Flachlands

Extensive Feuchtwiese
Extensive Feuchtwiese

Blumenmeer auf extensiven, nassen Wiesen

Feuchte Heiden mit Glockenheide
Feuchte Heiden mit Glockenheide

Blühende Zwergsträucher in feucht-nassen Lagen

Kalkreiche Niedermoore
Kalkreiche Niedermoore

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras

Küstendünen mit Besenheide
Küstendünen mit Besenheide

Heidelandschaften auf alten Dünen

Küstendünen mit Krähenbeere
Küstendünen mit Krähenbeere

Steppenlandschaften an den Meersküsten Deutschlands

Magerrasen auf basischem Untergrund
Magerrasen auf basischem Untergrund

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten

Natürlicher artenreicher Heckenzug
Natürlicher artenreicher Heckenzug

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft

Niederwälder
Niederwälder

Kultur-Wald, der durch traditionelle Brennholzgewinnung entstanden ist

Ökologisch bewirtschafteter Weinberg
Ökologisch bewirtschafteter Weinberg

Wärmeinseln und altes Kulturland

Sandheiden mit Krähenbeere auf Binnendünen
Sandheiden mit Krähenbeere auf Binnendünen

Heiden im Binnenland mit Besenheide und Krähenbeere

Saure Kleinseggen-Niedermoore und Waldbinsensümpfe
Saure Kleinseggen-Niedermoore und Waldbinsensümpfe

Sumpfige Stellen mit Sauergräsern

Schwermetallrasen
Schwermetallrasen

Relikte alter Erzabbaustellen, die von der Natur erobert werden

Stromtalwiesen
Stromtalwiesen

Seltene artenreiche Auenwiesen entlang der großen Ströme

Trockene, kalkreiche Sandrasen
Trockene, kalkreiche Sandrasen

Bunte Naturwiesen aus kalkreichem Sand

Wacholderheiden
Wacholderheiden

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung

Wärmebegünstigte Säume und Waldmäntel
Wärmebegünstigte Säume und Waldmäntel

Trockene und sonnenexponierte Extremstandorte


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Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Nymphalidae
Art Großes Ochsenauge
Wiss. Maniola jurtina
Autor (Linnaeus, 1758)
Rote Liste D -
Häufigkeit sehr häufig
Spannweite 4 - 4.8 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/grosses-ochsenauge/
Datum: 28.11.2023
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