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Apollofalter, Apollo (Parnassius apollo)
Apollofalter (Parnassius apollo) erreichen eine Flügelspannweite von 60 bis 88 Millimetern. Die Brust ist hellgrau bis schwarz und mit feinen haarartigen Schuppen besetzt. Die Flügel werden von einem weißlichen Grundton dominiert. Der Außenrand ist nicht beschuppt und glasig. Auf dem Vorderflügel sind ein oder mehrere schwarze Flecken erkennbar. Der Hinterflügel wird durch schwarz gefasste rote, zuweilen gelbliche Augenflecken (Ozellen) mit weißen Spiegeln geprägt. Die Ozellen fallen beim Weibchen besonders groß aus. Zusätzlich treten bei den Weibchen je nach Unterart mehr oder weniger häufig dunkel bestäubte Individuen auf. Die dunklere Färbung dient der Tarnung und der Erhöhung der Körpertemperatur in höheren Lagen bei Sonnenschein.
Die Apollofalter haben mit ihren wenigen Merkmalen eine sehr variable Erscheinung. Auch auf den Vorderflügeln lassen sich zuweilen zusätzliche rote Flecken ausmachen sowie auf dem Innenwinkel der Hinterflügel. Die Flügelober- und unterseite ist gleich gefärbt bis auf zusätzliche rote Flecken im Basalbereich der Flügelunterseite. Die Ozellen imitieren keine Augen sondern dienen als Warnung vor der Giftigkeit der Falter, die diese durch die Raupennahrung erhalten haben. In Ruhestellung, bei zusammengeklappten Flügeln, kommen die roten Flecken besonders gut zur Geltung. Sowohl Vögel als auch Eidechsen meiden die Falter als Nahrung.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum Alpenapollo (Parnassius phoebus) stellen die Fühler da. Beim Apollo sind sie einfarbig grau mit schwarzen Kolben und beim Alpenapollo sind sie schwarz weiß geringelt mit ebenfalls schwarzem Kolben. Die Größe der Falter variiert stark und hängt zum einen mit der Höhe des Lebensraumes zusammen und zum anderen mit der Nahrungspflanze. Je höher der Lebensraum ist, desto kleiner werden die Falter. Bei Unterarten, die sich von rein sukkulenten Pflanzen ernähren, werden die Falter kleiner. Je sukkulenter die Pflanzen sind, desto mehr Wasser und weniger Nährstoffe enthalten diese. Dadurch sind die Falter in Mitteleuropa, wo die sukkulente Weiße Fetthenne (Sedum album) die bevorzugte Raupennahrung ist, kleiner, als Falter im Osten und Norden des Verbreitungsgebiets, in dem schwach sukkulente Arten der Gattung Orostachys bzw. Unterarten der Großen Fetthenne (Sedum telephium) die bevorzugte Nahrung der Raupen sind.
Die Eier des Apollo sind weiß gefärbt und rundlich und haben eine körnige Oberfläche. Die schwarzen Raupen sind an den Segmentgrenzen dunkelgrau beringt und kurz behaart. Sie haben seitlich pro Thoraxsegment zwei oder drei rote bis gelbe Flecken. Diese dienen, wie die roten Ozellen der Falter, der Warnung vor der Giftigkeit der Raupen. Unterschiede in der Größe und Farbe der meist drei Flecken können zur Unterscheidung von Unterarten dienen. Wie alle Raupen der Ritterfalter habe diese zwischen dem Kopf und dem ersten Thoraxsegment Nackengabel (Osmaterium). Die Mumienpuppen sind schwarzbraun und bläulich bereift.
Verbreitung
In der Südhälfte Deutschlands kam der Apollofalter ursprünglich in vielen Mittelgebirgen sowie den Alpen vor. Heute nur noch an sehr wenigen Orten und er ist sehr selten. Aktuell bestehen noch Vorkommen in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb, in Rheinland-Pfalz an der unteren Mosel und in Bayern noch in der Frankenalb und den Alpen.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Gefährdung
Die internationale Gefährdungssituation des Apollo wird in einigen Roten Listen gefährdeter Arten dargestellt. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet sie als gefährdet (Vulnerable). Die Rote Liste Deutschlands sieht sie als stark gefährdet (Kat. 2). Der Apollofalter ist in vielen europäischen Regionen stark gefährdet oder akut vom Aussterben bedroht. Seit 1936 steht der Rote Apollo in Deutschland unter Naturschutz. Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen, Appendix II gilt er als weltweit geschützt und ist die einzige weltweit geschützte nichttropische Schmetterlingsart. Desweiteren wird diese Art auch im Anhang II der Berner Konvention gelistet, ist auch einer der wenigen Schmetterlingsarten im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und somit als streng geschützt ausgewiesen.
In Baden-Württemberg hat er z.B. von über 60 Fundstellen um 1900 alle bis auf eine auf der Schwäbischen Alb im Jahr 1988 eingebüßt, im Schwarzwald kommt er nicht mehr vor. Dieses Biotop wird heute intensiv geschützt und die Population hat sich nach einem Rückgang auf rund ein Dutzend Falter Ende der 1980er-Jahre mittlerweile erholt und stabilisiert, es hat sich sogar eine zweite Population gebildet.
Der Moselapollo war in den 1970er bis zum Anfang der 1980er Jahre durch den Einsatz von Insektiziden, die im Weinbau eingesetzt wurden und mit Hubschraubern versprüht wurden, kurz vor der Ausrottung. Die Insektizide gingen nicht nur auf den Weinbauflächen, sondern auch auf weit entfernten natürlichen Flächen nieder und töteten die Raupen ab. Im gleichen Zeitraum wurden außerdem Flurbereinigungsmaßnahmen durchgeführt, bei denen viele der alten Weinbergsmauern mit Sedum album (Nahrungspflanze der Raupen) entfernt wurden. Brachliegende ehemalige Weinberge verbuschten und die Nahrungspflanze verschwand durch die Verschattung. Heute ist das Ausbringen von Insektiziden mit dem Hubschrauber verboten. Die Habitate werden seit 1987 gepflegt und von Gebüsch und Stauden freigehalten. Der Einsatz von Insektiziden ist seit den 1980er Jahren stark zurückgegangen, da gezielter oder im Fall von Biowein gar nicht mehr gespritzt wird. Die Bestände haben sich wieder erholt und an Flugplätzen, an denen Anfang der 1980er Jahre nur fünf bis zehn Falter zu sehen waren, waren es 20 Jahre später über 100 Falter. Die Vorkommen werden heute im Tourismus beworben und in der Ortsgemeinde Valwig wurde der etwa 7,5 Kilometer lange Apolloweg Valwig für Fußgänger eingerichtet.
Die Hauptursachen für den Rückgang des Apollo ist die Zerstörung der Lebensräume durch Verbuschung oder Aufforstung und der Einsatz von Herbiziden in der Landwirtschaft und im Weinbau. Der Straßen- und Schienenverkehr fordert ebenfalls viele Opfer, etwa an der Mosel. Schwache Populationen können durch natürliche Feinde wie Meisen und Eidechsen weiter geschwächt werden, besonders wenn zusätzlich Nisthilfen für Meisen angeboten werden. Aufgrund seines hübschen Aussehens und vieler unterschiedlicher Farbformen ist der Apollofalter lange Zeit ein begehrtes Sammelobjekt gewesen (s.u.).
Er gehört dadurch zu den wenigen Insektenarten, die nicht nur durch die Zerstörung der Lebensgrundlagen, sondern unmittelbar durch die Nachstellung des Menschen gefährdet ist!
Besonderheiten
Der standorttreue Falter lebt oft in klar umrissenen Gebieten in isolierten Populationen, was durch den daraus folgenden mangelnden Genaustausch zur Bildung von vielen Unterarten, Halb-Unterarten (Semi-subspecies) und Halbarten (Semispecies) geführt hat. Innerhalb der Art und auch der Unterarten ist der Falter in seinem Erscheinungsbild außerordentlich variabel und kann deshalb nicht allein aufgrund morphologischer Unterschiede einer Unterart zugeordnet werden. Zur Zuordnung muss auch der Fundort hinzugezogen werden. Es wurden schon etwa 290 Unterarten beschrieben, von denen aber heute viele als Synonyme eingestuft werden. Nicht zuletzt diese hohe Zahl unterschiedlicher Formen hat den Apollo zu einem interessanten Sammelobjekt gemacht.
Lebensraum
Der Apollofalter lebt in offenen Felslebensräumen, in denen die Felsspalten und Vorsprünge mit der Nahrungspflanze seiner Raupen, dem Weißen Mauerpfeffer (Sedum album), bewachsen sind. Aktuell sind es Felslandschaften in den Alpen, die mit großen Felsen durchsetzten Magerrasen in den Mittelgebirgen bzw. steile Felshänge in Weinbergen.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
Schnellzugriff
Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Papilionidae |
Art | Apollofalter, Apollo |
Wiss. | Parnassius apollo |
Autor | (Linnaeus, 1758) |
Rote Liste D | 2 |
Häufigkeit | sehr selten |
Spannweite | 6.6 - 8.8 cm |