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Bergwald Mohrenfalter (Erebia euryale)
Der Bergwald Mohrenfalter (Erebia euryale) gehört zur artenreichen Tagfaltergruppe der Mohrenfalter, deren Vertreter sich auf den Flügeloberseiten durch dunkelbraune Grundfarbe und meistens orangefarbene Binden (Postdiskalbinde) bzw. Augenflecken auszeichnen. Eine sichere Unterscheidung der Arten anhand eines Fotos ist oft nicht möglich, da man sowohl Ober-, als auch Unterseite der Flügel anschauen muss. Bergwald Mohrenfalter sind mittelgroß und haben eine Flügelspannweite von etwa 40 Millimetern. Die Grundfarbe der Flügel variiert in dunkleren Brauntönen. Die Oberseite von Vorder- und Hinterflügel weist eine relativ breite rote Postdiskalbinde auf, die an den Adern z.T. etwas eingeschnürt ist oder sogar in rote Flecke aufgelöst ist. Die Binde reicht meist nicht an den Vorder- und Hinterrand der Flügel. In der Binde sitzen mehrere, meist drei bis vier, in der Größe stark variierende schwarze Augenflecken, die auf der Oberseite eher selten, auf der Unterseite der Flügel eher häufiger weiß gekernt sind.
Die Hinterflügelunterseite variiert die Farbe und Intensität der Postdiskalbinde besonders stark. Sie kann sehr schwach gezeichnet und sich fast kaum von der Grundfarbe abheben, oder vor allem bei den Weibchen gelblich weißlich und sehr scharf nach innen begrenzt sein. Gelegentlich ist sogar eine zweite Binde ausgebildet, die die Wurzelregion nach innen scharf begrenzt. Die Variabilität in der Zeichnung, der Größe und Ausbildung der Augenflecke und vor allem die Ausbildung der Postdiskalbinde auf der Hinterflügelunterseite gab Anlass zur Aufstellung von zahlreichen Unterarten, Varietäten und Aberrationen.
Das Ei ist in der Grundform oval, jedoch am oberen Ende breit gerundet, unteren Ende deutlich abgeplattet. Es ist nach der Ablage zunächst hellgelb oder auch weißlich mit einem schwachen gelblichen Ton und mit deutliche Längsrippen versehen. Die Raupe ist im 5. Stadium hellbraun gefärbt, seltener auch rötlich braun. Die hell gerandete Rückenlinie ist dunkelbraun bis schwärzlich, und ist auf den ersten Segmenten meist schwach, auf den hinteren Segmenten deutlich ausgebildet. Die Nebenrückenlinien und die Seitenlinien sind dunkelbraun, braun oder graubraun und deutlich gezeichnet. Die Seitenlinie über den Stigmen (Epistigmatale) ist in den Segmenten 2 bis 7 meist keilförmig erweitert. Der rundliche Kopf ist braun und ohne Zeichnung. Die gedrungen wirkende Puppe misst 12 bis 14,5 Millimeter in der Länge. Die Rüsselscheide ist deutlich länger als die Flügelscheiden. Kopf und Hinterleib sind hellbraun, Thorax, Extremitäten und Flügelscheiden sind etwas heller gefärbt. Die Stigmen sind braun. Die Flügelscheiden weisen keine Zeichnung auf, der Hinterleib lediglich ein sehr schwache.
Verbreitung
Die Art kommt in Deutschland nur in den Alpen vor.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Bergwald Mohrenfalter hat einen zweijährigen Entwicklungszyklus. Die Flugzeit der Falter liegt zwischen Ende Juni und Ende August. Durch die zweijährige Entwicklungszeit können die beiden Gruppen der Population ungleich häufig sein. In den Bayerischen Alpen sind die Falter in den ungeraden Jahren häufiger als in den geraden Jahren.
Die Eier werden einzeln an grüne oder vertrocknete Pflanzenteile in Bodennähe angeheftet. Die Eier des Bergwald Mohrenfalters überwintern zunächst, bevor sich die Raupen entwickeln. Sie schlüpfen im Frühjahr und ernähren sich von verschiedenen Süßgräserarten. Sie überwintern als halberwachsene Raupen noch einmal. Insgesamt werden fünf Stadien gebildet (L1-5).
Raupennahrungspflanzen sind Kalk-Blaugras (Sesleria albicans), Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Gewöhnlicher Rot-Schwingel (Festuca rubra), Alpen-Schwingel (Festuca alpina), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Blaugrüne Segge (Carex flacca), Rost-Segge (Carex ferruginea) und Buntes Reitgras (Calamagrostis varia), Borstgras (Nardus stricta), Horst-Segge (Carex sempervirens), Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides), Gewöhnliches Knäuelgras (Dactylis glomerata), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) und Gemeines Zittergras (Briza media). Die verpuppungsbereite Raupe fertigt aus einigen Spinnfäden und trockenen Pflanzenteilen eine Kammer, meist am Boden in Grasbüscheln, in der sie sich dann auch verpuppt. In der Zucht dauerte das Puppenstadium 13 bis 15 Tage.
Lebensraum
Die Art bevorzugt Nadelwälder, Waldwiesen und Grünerlenbestände ab einer Seehöhe von 800 Metern in den Nordalpen.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Nymphalidae |
Art | Bergwald Mohrenfalter |
Wiss. | Erebia euryale |
Autor | (Esper, [1805]) |
Häufigkeit | selten |
Spannweite | 3.8 - 4 cm |