Kein Treffer
Großer Schillerfalter (Apatura iris)

© Alle Rechte vorbehalten. Interesse an dem Foto?

Großer Schillerfalter (Apatura iris)

Der Große Schillerfalter (Apatura iris) erreicht eine Flügelspannweite von 55 bis 65 Millimetern. Die schwarzbraune Flügeloberseite hat auf den Vorderflügeln weiße Flecken in einer Reihe in der mittleren Region und in einer unvollständigen Reihe vor der Spitze. Daneben weist er den für Schillerfalter typischen blauen Schiller auf, der den Weibchen fehlt und durch winzige Luftkammern in den Schuppen hervorgerufen wird. Man erkennt die Art leicht an ihren zackenförmigen Ausbuchtungen der Hinterflügel, die ihm ein etwas exotisches Aussehen verleihen.

Die Flügelunterseite ist kastanienbraun mit olivgrauen Flecken, in der zentralen Region der Vorderflügel befinden sich weiße Flecken und in Zelle 2 befindet sich ein oranges Auge mit dunklem Kern. Die Hinterflügel haben auf der Ober- und Unterseite ein weißes Diskalband.

Der Große Schillerfalter hat im Unterschied zum Kleinen Schillerfalter (Apatura ilia) nur zwei orange umrundete Augenflecken auf den hinteren Flügeln. Auf der Vorderflügeloberseite hat er in Zelle 2 nur einen dunklen Fleck, der nicht immer sofort zu erkennen ist.

Die Raupen werden ca. 42 Millimeter lang. Sie sind kräftig grün gefärbt und haben gelbe Linien, die schräg nach hinten verlaufen. Auffällig sind ihre zwei Kopfhörner und ein spitz zulaufendes Körperende, das sie ähnlich aussehen lässt wie Nacktschnecken

Verbreitung

Verbreitung Apatura iris

Der Große Schillerfalter kann überall in Deutschland nachgewiesen werden.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Der Große Schillerfalter ist nur sehr selten an Blüten anzutreffen, dagegen besucht er oft feuchte Stellen am Boden und wird von Aas, Kot, Schweiß, aber auch von Teer und Benzin angezogen. Die Falter ruhen meistens auf Eichen sitzend mehrere Meter über dem Boden, wobei die Weibchen gerne im Kronenbereich fliegen und deswegen nur selten am Boden sichtbar sind.

Der Große Schillerfalter fliegt von Mitte Juni bis Mitte August vor allem in den heißen Mittagsstunden. Am kühlen Morgen verharren die Tiere bewegungslos an ihren Schlafplätzen. Die grünen Raupen findet man ab August und, nach ihrer getarnten Überwinterung, anschließend bis Juni. Es gibt nur eine Generation pro Jahr.

Die Raupen dieses Schillerfalters ernähren sich vorwiegend von breitblättrigen Weidenarten, wobei die Salweide (Salix caprea) stark bevorzugt wird. Daneben findet man sie auch an Silberweiden (Salix alba) und Grauweiden (Salix cinerea). Die Weibchen legen ihre Eier einzeln, meist auf der Oberseite der Blattspitzen der Futterpflanzen ab. Die Raupen haben ab dem zweiten Stadium ihre typischen Kopfhörner. Sie fressen auf der Spitze des Blattes sitzend einen breiten Streifen des Blattes ab und lassen nur die mittlere Blattader unversehrt. Dadurch entsteht das typische Fraßbild der gespiegelten „Halbmonde“. Diese sind besonders bei dem rundlichen Blatt der Salweide ausgeprägt und stets ein Hinweis für das Vorhandensein dieser Art. Auch wenn sie ruhen, sitzen sie auf der verbleibenden Blattspitze. Die Überwinterung erfolgt auf einem Gespinstpolster an Zweigen, besonders an Astgabeln. Sie haben dabei eine dunklere, olivgrüne oder braune Farbe. Wenn die Raupen im Frühjahr wieder aktiv werden, verfärben sie sich schnell wieder zu einem kräftigen Grün. Sie verpuppen sich an der Unterseite von Blättern in einer seitlich abgeflachten, hellgrünen Stürzpuppe, die mit ihrer Aderzeichnung einem Blatt sehr ähnlich sieht

Gefährdung

Der Große Schillerfalter ist nicht gefährdet.

Besonderheiten

Der große Schillerfalter war in Deutschland im Jahr 2011 Schmetterling des Jahres.

Lebensraum

Man findet den Großen Schillerfalter in lichten Auwäldern und Laubmischwäldern. Wichtigster Anspruch an das Biotop ist die Anwesenheit von Weiden. Zu sehen bekommt man die Falter oft dann, wenn Sie auf Waldwegen sitzend Flüssigkeiten aufsaugen.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf basischem Untergrund
Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf basischem Untergrund

Basische, schattige Wälder auf grobem Substrat ...

Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf saurem Untergrund
Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf saurem Untergrund

Kühle und feuchte Wälder in Schluchten und auf Blockschutthängen der Mittelgebirge ...

Weiden-Weichholz-Auwälder an Flüssen und Strömen
Weiden-Weichholz-Auwälder an Flüssen und Strömen

Die Weichholzaue am Unterlauf der Flüsse ...



Weitere Lebensräume

Atlantische Buchenwälder mit Stechpalme
Atlantische Buchenwälder mit Stechpalme

Atlantisch geprägte Buchenwälder mit Stechpalmen und Eiben ...

Birken-Moorwälder
Birken-Moorwälder

Birkenwälder auf Hochmoor- und Übergangsmoor-Standorten ...

Buchen-Ahorn-Mischwälder mit ausgeprägter Krautschicht in hohen Lagen
Buchen-Ahorn-Mischwälder mit ausgeprägter Krautschicht in hohen Lagen

Sehr bunte Laubmischwälder in den Bergen ...

Hainsimsen-Buchenwald
Hainsimsen-Buchenwald

Einer der häufigsten Waldtypen unserer Mittelgebirge ...

Hartholz-Auwälder an Flüssen und Strömen
Hartholz-Auwälder an Flüssen und Strömen

Baumriesen und Lianen in artenreichen Auwäldern ...

Hutewälder
Hutewälder

Wälder als Vieweide ...

Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen
Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen

5Weidendickicht an Wildflüssen der Alpen ...

Linden-Ahorn-Blockschuttwälder auf trocken-warmen Standorten
Linden-Ahorn-Blockschuttwälder auf trocken-warmen Standorten

Trockene Hangwälder auf grobem Untergrund ...

Mittelwälder
Mittelwälder

Seltene Waldform in Deutschland ...

Nährstoffreiche, halbschattige Säume mittlerer Feuchte mit Knoblauchsrauke
Nährstoffreiche, halbschattige Säume mittlerer Feuchte mit Knoblauchsrauke

Wegränder in nicht zu trockenen Wäldern ...

Niederwälder
Niederwälder

Kultur-Wald, der durch traditionelle Brennholzgewinnung entstanden ist ...

Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn
Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft ...

Orchideen-Buchenwald
Orchideen-Buchenwald

Blühende Orchideen in wärmebegünstigten Buchenwäldern ...

Pestwurzfluren an Ufern von Mittelgebirgsbächen und -flüssen
Pestwurzfluren an Ufern von Mittelgebirgsbächen und -flüssen

Großblättrige Pflanzenbestände entlang von Flüssen ...

Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder an Bächen und Flüssen im Mittelgebirge und den Alpen
Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder an Bächen und Flüssen im Mittelgebirge und den Alpen

Der Wald im Hochwasserbereich von Bächen und Flüssen ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Waldmeister-Buchenwald
Waldmeister-Buchenwald

Geophytenreiche Buchenwälder, die auf basischen Böden wachsen ...


Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!

()

Schnellzugriff

Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Nymphalidae
Art Großer Schillerfalter
Wiss. Apatura iris
Autor (Linnaeus, 1758)
Rote Liste D V
Häufigkeit mittel
Spannweite 5.5 - 6.5 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/grosser-schillerfalter/
Datum: 15.12.2024
© 2024 Deutschlands Natur. Alle Rechte vorbehalten.