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Torfmoor-Schlenken

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Torfmoor-Schlenken

Bei Torfmoor-Schlenken handelt es sich natürlicherweise um meist kleinflächige Lebensräume, welche am Rande nährstoffarmer und/oder huminsäurereicher Stillgewässer auftreten können. Es sind meist feuchte Senken mit sandigem Untergrund oder geringer Torfmoosauflage, welche aber auch mal trockenfallen können (wechselfeucht) und wo der Frost den Pflanzen zusetzen kann. Prägend sind oft die Torfmoose (Foto, weißlich am unteren Bildrand) und vor allem das Weiße oder Braune Schnabelried (Rhynchospora alba und R. fusca), grasartige Halme mit hellen Köpfchen (Foto). Botaniker sprechen daher von Schnabelriedgesellschaften. Weitere Pflanzenarten können Sonnentau (Drosera intermedia, D. rotundifolia, Foto: rote "Punkte" auf dem Torfmoos) oder Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) sein.

Sekundär kann dieser Lebensraum als Regenerationsstadium in alten Torfstichen auftreten, also z.B. in Vertiefungen wie sie durch Torfabbau entstanden sein können und welche typisch für noch renaturierungsfähige Hochmoore sind.

Typische Tierarten sind beispielsweise Hochmoor-Libellen wie die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) oder unter den Schmetterlingen das Große Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia). Letztlich viele Hochmoorarten, da dieser Lebensraum oft kleinflächig ist und nicht selten mit anderen "moorigen" Lebensräumen im Verbund auftritt.

 

Bildergalerie von typischen Pflanzenarten in diesem Lebensraum

Rundblättriger Sonnentau

Verbreitung

Verbreitung

Der Lebensraumtyp ist in weiten Teilen Deutschlands verbreitet. Gut ausgeprägte Hauptvorkommen sind beispielsweise im Bereich der Lüneburger Heide, dem westfälischen Tiefland sowie dem voralpinen Hügel- und Moorland zu finden. Die Vorkommen liegen häufig in oder am Rand von Schlenken in Hoch-, Übergangs- und Niedermooren.

© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.


Gefährdung

Wesentliche Gefährdungsfaktoren für Torfmoor-Schlenken sind Entwässerung der Flächen, Absenkung des Grundwasserstandes, land- und forstwirtschaftliche Nutzung und Freizeitnutzung. Nährstoffeintrag aus angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen und aus der Luft verändern den Nährstoffhaushalt und damit das charakteristische Arteninventar.

Der landschaftstypische Wasser- und Nährstoffhaushalt sollte erhalten bzw. z. B. durch die Entfernung von Drainagen und den Anstau von Entwässerungsgräben wiederhergestellt werden. Die Einrichtung einer extensiven oder ungenutzen Pufferzone kann diese Maßnahmen fördern. Gehölze sollten ggf. in mehrjährigen Zeiträumen entfernt werden.

Tagfalter in diesem Lebensraum

Fliegen in diesem Lebensraum

Libellen in diesem Lebensraum

Typische Arten

Alpen-Smaragdlibelle
(Somatochlora alpestris)

Metallisch schimmernde Großlibelle an alpinen Moortümpeln

Gefleckte Smaragdlibelle
(Somatochlora flavomaculata)

Eine seltene mittelgroße Libelle an bewachsenen Stillgewässern

Große Moosjungfer
(Leucorrhinia pectoralis)

Eine seltene Moorlibelle mit markantem Fleck auf dem Hinterleib

Kleine Moosjungfer
(Leucorrhinia dubia)

Eine schöne Libelle in moorigen Gebieten

Nordische Moosjungfer
(Leucorrhinia rubicunda)

Die Moorlibelle mit orange-rotem Muster

Scharlachlibelle
(Ceriagrion tenellum)

Feuerrote Kleinlibelle an moorigen Gewässern

Schwarze Heidelibelle
(Sympetrum danae)

Schwarze Libelle an Teichen der Mittelgebirge

Speer-Azurjungfer
(Coenagrion hastulatum)

Die speerartige Zeichnung gibt dieser Libelle ihren Namen

Torf-Mosaikjungfer
(Aeshna juncea)

Eine große Libelle über moorigen Gewässern



Weitere Arten

Blaugrüne Mosaikjungfer
(Aeshna cyanea)

Die häufigste große Libelle an Seen, Teichen, Tümpeln und manchmal sogar im Wald

Blutrote Heidelibelle
(Sympetrum sanguineum)

Knallrote Libelle an Tümpeln und Seen

Falkenlibelle
(Cordulia aenea)

Eine grünlich kupferfarbene Libelle die unaufhörlich an Ufern von Teichen patrolliert

Fledermaus-Azurjungfer
(Coenagrion pulchellum)

Eine Azurjungfer an Teichen und Seen mit üppigem Wasserpflanzenbewuchs

Frühe Adonislibelle
(Pyrrhosoma nymphula)

Feuerrote Kleinlibelle am Gartenteich

Gebänderte Heidelibelle
(Sympetrum pedemontanum)

Eine der schönsten Libellen unserer Fauna

Gefleckte Heidelibelle
(Sympetrum flaveolum)

Eine rote Libelle mit markantem Fleck an der Flügelbasis

Gemeine Becherjungfer
(Enallagma cyathigerum)

Eine der häufgsten Kleinlibellen in Deutschland

Gemeine Heidelibelle
(Sympetrum vulgatum)

Eine verbeitete Heidelibelle an Teichen und Tümpeln mit Pflanzen am Ufer

Gemeine Winterlibelle
(Sympecma fusca)

Überwinterer in der heimischen Libellenfauna

Glänzende Binsenjungfer
(Lestes dryas)

Kräftige und metallische Binsenjungfer

Glänzende Smaragdlibelle
(Somatochlora metallica)

Rastloser metallisch-grüner Jäger an Weihern und Seen

Große Heidelibelle
(Sympetrum striolatum)

Die größte Heidelibelle in Deutschland

Große Pechlibelle
(Ischnura elegans)

Möglicherweise die häufigste Libellenart in Deutschland

Herbst-Mosaikjungfer
(Aeshna mixta)

Eine spät auftretende Großlibelle an Weihern mit Schilfgürtel

Hufeisen-Azurjungfer
(Coenagrion puella)

Eine unserer häufigsten Azurjungfern

Keilfleck-Mosaikjungfer
(Aeshna isoceles)

Wärmeliebende Großlibelle an Seen

Kleine Binsenjungfer
(Lestes virens vestalis)

Eine zierliche Binsenjungfer mit Vorliebe für sonnige Gewässer

Plattbauch
(Libellula depressa)

Eine auffällige blaue Großlibelle mit plattem Bauch

Südlicher Blaupfeil
(Orthetrum brunneum)

Eine wärmeliebende Libelle mit hellblauer Bereifung

Sumpf-Heidelibelle
(Sympetrum depressiusculum)

Eine Heidelibelle an sumpfig-moorigen Gewässern

Vierfleck
(Libellula quadrimaculata)

Die Großlibelle mit den namensgebenden Flügelflecken

Zierliche Moosjungfer
(Leucorrhinia caudalis)

Seltene Großlibelle mit hellen Hinterleibsanhängen


Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum

Heuschrecken in diesem Lebensraum

Wanzen in diesem Lebensraum

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Kenndaten

Name Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion)
Natura 2000 7150
Häufigkeit selten

Höhenverbreitung


Online: https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/moore/torfmoor-schlenken-rhynchosporion/
Datum: 05.06.2023
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