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Zwischenmoore mit Faden-Segge und Schwingrasen
Im Gegensatz zu Hochmooren werden Zwischenmoore mit Faden-Segge nicht mehr zu 100% von Regenwasser gespeist, sondern von oberflächennahem oder anstehendem Wasser. Sie sind durch ihre "Randlage" geprägt, entstehen also beispielsweise am Rande von Hochmooren oder an Rändern dystropher (huminsäurehaltiger) oder nährstoffarmer Gewässer (Foto).
Charakteristisch sind die flächig vorhandenen Torfmoose (Sphagnum), welche auf dem Foto als flachwüchsige, grünliche Decke zu erkennen sind. Verschiedene Seggenarten z.B. die Faden Segge (Carex lasiocarpa) und weitere Pflanzen können sich dazugesellen, wie z.B. der Langblättrige Sonnentau (Drosera anglica, Foto rötlich). Es entstehen verfilzte Vegetationsdecken, die vom Rand her die Gewässer überwachsen. D.h. unter der oberflächlich fest aussehenden Vegetationsschicht befindet sich ein freier Wasserkörper, so dass beim Betreten die gesamte Umgebung "schwingt", daher der Name.
Schwingrasen können sich gut am Rande von Mooraugen und Moorseen (größere dystrophe Gewässer) ausbilden.
Verbreitung
Der Lebensraumtyp ist nahezu in ganz Deutschland verbreitet, wobei die Vorkommen im Alpenvorland besonders gut ausgeprägt sind. Verbreitungsschwerpunkte finden sich z. B. in den Quellregionen der Mittelgebirge, in den Randlagen von Seen und Weihern sowie im Bereich der (Geschädigten) Hochmoore. Echte Schwingrasen kommen sehr selten auf Moorseen vor.
Natura 2000 Lebensraumtyp
Dieser Biotoptyp ist ein europaweit besonders geschützter Lebensraum! Natura 2000 - Code: 7140
"Zwischenmoore mit Faden-Segge" sind dem Lebensraumtyp "Schwingrasenmoore" zuzuordnen, der auf Anhang I der FFH-Richtlinie gelistet ist.
Charakteristisch für die Übergangs- und Schwingrasenmoore ist ein Moorkern, der neben Vorkommen der typischen Hochmoorvegetation auch minerotraphente Vegetation aufweist. Es gibt enge Bezüge zu Beständen von Rhynchosporion-Vegetation (LRT 7150) welche aber als eigene Lebensraumtypen separat erfasst werden.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Zwischenmoore mit Faden-Segge gehören - wie die meisten Moorlebensräume - zu den Lebensräumen, welche tatsächlich sehr empfindlich sind und auch auf mechanische Belastungen negativ reagieren. Eine regelmäßige mechanische Beeinträchtigung, z.B. durch Naturinteressierte, Bootsfahrer etc., zerstört diesen Lebensraum.
Alle Maßnahmen, welche in den Wasserhaushalt oder Wasserchemie eingreifen wirken sich sehr negativ aus. Also beispielsweise Entwässerung, Abtorfung, Düngeeintrag oder Aufforstung.
Bei intaktem Wasserhaushalt können sie sich in Richtung von Hochmooren oder Moorwald entwickeln.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Libellen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Orchideen in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten: