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Kleine Zangenlibelle (Onychgomphus forcipatus)

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Kleine Zangenlibelle (Onychgomphus forcipatus)

Die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) ist eine mittelgroße Libelle mit einer Flügelspannweite von 5,5 bis 7,5 Zentimetern. Die Männchen besitzen wie alle Zangenlibellen große, zangenförmige Hinterleibsanhänge, die bei dieser Art meist schwarz gefärbt sind. Auf der Kopfoberseite befindet sich ein heller, länglicher Fleck hinter den Ocellen. Die Augen der Männchen sind intensiv grün gefärbt.

Verbreitung

Die Kleine Zangenlibelle ist eine seltene Libellenart, aber wohl mittlerweile überall in Deutschland vertreten. Der Schwerpunkt liegt in tieferen und wärmebegünstigten Lagen, z.B. am Oberrhein, allerdings scheint sich diese Art klimabedingt auszubreiten.

Ökologie

Die Kleine Zangenlibelle fliegt in Mitteleuropa von Ende Mai bis Anfang September. Das Männchen besetzt eine erhöhte Warte am Ufer des potentiellen Eiablagegewässers. Von dieser Warte aus werden andere Männchen vertrieben oder Weibchen angeflogen. Abseits der Gewässer sitzen die Männchen auch gerne auf vegetationslosen Strukturen wie Feldwegen (Foto).

Nach der Paarung legt das Weibchen ca. 500 Eier. Die Larven leben eingegraben im Grund ihrer Gewässer. Die Entwicklung dauert 3-5 Jahre.

Gefährdung

Die Kleine Zangenlibelle scheint von Verbesserungen der Wasserqualität in den letzten Jahren zu profitieren, aber auch klimatische Änderungen sind möglicherweise relevant, da sie sich in einigen Bundesländern deutlich ausgebreitet hat.

Besonderheiten

Wie bei vielen Tiergruppen, gibt es auch bei den Libellen einige Arten, die sich in den letzten Jahren deutlich ausgebreitet haben; dazu gehört auch diese Art. Ihnen allen ist gemein, dass sie wärmeliebend sind und deshalb früher nur in wärmebegünstigten Regionen - meistens in Süddeutschland - vorkamen. Diese Tatsache lässt kaum andere Schlüsse zu, als dass die Ausbreitung der Arten in Zusammenhang mit klimatische Änderungen zu sehen sind.

Lebensraum

Die Kleine Zangenlibelle kommt hauptsächlich an warmen Bächen und Flüssen mit kiesigem oder sandigem Ufer vor. Daneben werden auch entsprechende Uferpartien größerer Stillgewässer besiedelt - in Ostdeutschland stellen Seenvorkommen der Art die Regel dar.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Fließgewässer im Mittel- und Unterlauf mit flutendem Hahnenfuß
Fließgewässer im Mittel- und Unterlauf mit flutendem Hahnenfuß

Grüne Wasserpflanzenteppiche im Spiel der Strömung ...

Mäßig beeinträchtiger Fluss (GeStrG 3-4)
Mäßig beeinträchtiger Fluss (GeStrG 3-4)

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Naturnaher Fluss (GeStrG 1-2)
Naturnaher Fluss (GeStrG 1-2)

Flüsse der Mittelgebirge, die vielerorts durch den Menschen in ein enges Korsett gedrängt wurden ...

Zeitweise trockenfallende Schlammufer an größeren Flüsse mit Gänsefußfluren
Zeitweise trockenfallende Schlammufer an größeren Flüsse mit Gänsefußfluren

Kurzlebige Lebensräume am Ufer von Strömen und großen Flüssen ...



Weitere Lebensräume

Naturnaher Bach (GeStrG 1-2)
Naturnaher Bach (GeStrG 1-2)

Klare Bäche in den Mittelgebirgen ...

Stark beeinträchtiger Fluss (GeStrG 5-6)
Stark beeinträchtiger Fluss (GeStrG 5-6)

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Klare, kalkreiche gelegentlich trockenfallende oder neu entstandene Gewässer mit Armleuchteralgen
Klare, kalkreiche gelegentlich trockenfallende oder neu entstandene Gewässer mit Armleuchteralgen

Klare Tümpel mit Pionierpflanzen ...

Naturnahe Schotterflächen alpiner Flüsse mit Deutscher Tamariske und Ufer-Reitgras
Naturnahe Schotterflächen alpiner Flüsse mit Deutscher Tamariske und Ufer-Reitgras

5Die Deutsche Tamariske prägt einen der seltensten Lebensräume in Deutschland ...

Spärlich bewachsene Schotterflächen von Wildflüssen der Alpen
Spärlich bewachsene Schotterflächen von Wildflüssen der Alpen

4Schotterreiche Wildflüsse, die ihren Verlauf nach Hochwässern regelmäßig ändern ...

Stillgewässer mit Seerosen
Stillgewässer mit Seerosen

Natürlicherweise nährsoffreiche Gewässer mit Unterwasser- und Schwimmblattvegetation ...

Ufer praealpiner Seen mit Strandschmielenrasen und Bodenseevergissmeinicht
Ufer praealpiner Seen mit Strandschmielenrasen und Bodenseevergissmeinicht

Das besondere Ufer des Bodensees ...

Wasserführende Gräben
Wasserführende Gräben

Ein Rückzugsgebiet von Tieren und Pflanzen in der Agrarlandschaft ...

Zeitweilig trockenfallende Gewässerufer mit Strandlingsgesellschaften
Zeitweilig trockenfallende Gewässerufer mit Strandlingsgesellschaften

Amphibische Uferlebensräume an sauberen Süßgewässern ...


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Kenndaten

Ordnung Odonata
Familie Gomphidae
Art Kleine Zangenlibelle
Wiss. Onychgomphus forcipatus
Autor (Linnaeus, 1758)
Häufigkeit selten
Länge 4.8 - 5.2 cm
Spannweite 5.5 - 7.5 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Libellen in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/libellen/kleine-zangenlibelle/
Datum: 27.04.2024
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