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Nährstoffarme Seen mit Armleuchteralgen
Seen mit Armleuchteralgen sind klare und nährstoffarme Stillgewässer. Die Armleuchteralgen sind sehr urtümliche und ungewöhnliche Pflanzen, deren genaue wissenschaftliche Zuordnung zu höheren Pflanzen oder eben Algen lange Zeit nicht klar war. Man betrachtet sie mittlerweile als eigenständige isoliert stehende Gruppe im Pflanzenreich. Aufgrund ihrer Wuchsweise auf dem Grund von klaren Seen, bekommt der Normalbürger sie nur selten zu sehen. Es sei denn er steht am Ufer eines solchen Sees und kann sie im flachen Uferbereich entdecken oder er ist als Sporttaucher im See unterwegs.
Das klare Wasser in Seen mit Armleuchteralgen ist letztlich auch ein Indiz für die geringe Nährstoffbelastung. Darüber hinaus mögen Armleuchteralgen kalk- bzw. basenreiche Gewässer. Der typische Wachstumsbereich von Armleuchteralgen liegt im Bereich von wenigen Zentimetern bis ca. 10m Wassertiefe bei klaren Seen, in sehr tiefen Seebereichen ist die Lichtmenge zu gering und hier fehlt ein Bewuchs des Untergrundes. Dieser Lebensraum kann auch als Folge von ehemaligen Abbaustellen entstehen, also z.B. in Auen, in denen basenreicher Kies abgebaut wird und als Folge Seen in den ehemaligen Abbaustsellen entstehen. Hier können sich verschiedene Arten der Armleuchteralgen quasi als Pionierpflanzen in dem noch nährstoffarmen Wasser ansiedeln.
In Deutschland gibt es verschiedene Arten der Armeleuchteralgen, wobei in vielen Regionen der Kenntnisstand noch sehr gering ist und nicht auszuschließen ist, dass noch neue Arten entdeckt werden. Dies hängt damit zusammen, dass man sinnvolle Untersuchungen quasi nur in Form von "Tauchgängen" machen kann. Typischerweise kann solch ein Lebensraum nur wenige Pflanzenarten als Bewuchs des Untergrundes aufweisen, das ist hier ein positives Indiz für das noch unbelastete Gewässer.
Seen mit Armleuchteralgen bieten selbstverständlich auch vielen Unterwasserorganismen wie Wasserkäfern, Eintags-, Stein- und Köcherfliegen einen wichtigen Lebensraum - nährstoffarme Seen sind in Deutschland generell selten. Auch viele Fischarten leben hier, wobei dies im Einzelfall - besonders wenn der Mensch in die Artenzusammensetzung eingreift - für die Armleuchteralgen ein Problem darstellen kann.
Verbreitung

Die Gewässer mit Armleuchteralgen haben ihre Hauptverbreitung im norddeutschen Tiefland, sowie im Alpenvorland. Sie kommen in allen Höhenstufen vor. Große nährstoffarme Seen mit Armleuchteralgen sind in Deutschland selten. Aufgrund von Nährstoffeinträgen sind viele Lebensräume verloren gegangen, wobei Vorkommen auch aufgrund der schwierigen Erfassung noch nicht bekannt sind. Bedeutende bekannte Vorkommen finden sich vor allem in den mecklenburgischen und brandenburgischen Seenplatten.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Hauptgefährdungsursachen für diese Seen ist der Nähr- und Schadstoffeintrag, da er im Falle der Düngung z.B. das Aufkommen anderer Pflanzenarten begünstigt. Erhöhtes Wachstum von Algen im Wasserkörper trüben das Wasser. Da Armleuchteralgen auf Sonnenlicht angewiesen sind, kann dies dazu führen, dass sie schon wenige Meter unter dem Wasserspiegel nicht mehr ausreichende Lichtmengen erhalten und somit absterben.
Ein großes Problem kann auch die fischereiliche Nutzung darstellen. Hier ist insbesondere der Besatz von Fischen in solchen Gewässern zu nennen, wie er häufig durch Angelvereine geschieht. Der Einsatz von pflanzenfressenden Fischarten kann innerhalb eines Jahres dazu führen, dass die kompletten Bestände an Armleuchteralgen bis auf wenige Einzelpflanzen zerstört werden.
Libellen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Süßwasserfische in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen |
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Natura 2000 | 3140 |
Häufigkeit | selten |