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Pokaljungfer (Erythromma lindenii)
Das hellblaue Männchen der Pokaljungfer erreicht eine Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimetern. Die oberen Hinterleibsanhänge sind innenseitig mit einem kurzen, spitzen Seitenzahn ausgestattet und sind länger als das 10. Hinterleibssegment. Das 2. Hinterleibssegment trägt einen Längsstreifen, die Segmente 3 bis 6 einen lanzettförmigen, schwarzen Flecken, welcher nicht den vorderen Segmentrand erreicht. Die Segmente 7 und 8 sind oberseitig meist durchgehend schwarz, die Segmente 9 und 10 überwiegend blau.
Der Kopf zeichnet sich durch drei schmale blaue Streifen aus, die Augen sind auffallend blau. Die Brust weist einen sehr breiten Antehumeralstreifen auf. Das Weibchen hat eine hellgrüne Färbung am Hinterleibsende, Hinterleibsanfang und an Kopf und Brust, die Seiten der Segmente 4-6 sind hellblau gefärbt.
Bei beiden Geschlechtern ist der Hinterrand der Vorderbrust zweifach schwach eingebuchtet, dazwischen sitzt ein abgerundeter Mittellappen.
Verbreitung
Die Pokaljungfer ist eine wärmeliebende Art des Mittelmeergebietes. Vermutlich bedingt durch den Klimawandel breitet sie sich aktuell in Deutschland aus. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist zur Zeit in etwa Süd-Niedersachsen und nördliches Thüringen und Sachsen-Anhalt, außerdem ein noch isoliertes zusammenhängendes Areal um Berlin, von dem man vermutet, dass es sichum ein Reliktforkommen aus einer Wärmephase nach der Eiszeit handelt. In den nördlichsten Bundesländern fehlt die Art, während der Süden und Westen gut besiedelt sind.
Ökologie
Sowohl die Imago als auch die Larve der Pokaljungfer leben räuberisch. Die Libellen fangen im Flug kleinere Insekten, teilweise sammeln sie diese auch von Blüten ab. Die Larve erbeutet kleine Wassertiere. Die Flugzeit der Art beginnt Juni/ Juli und endet Anfang September.
Die Eiablage erfolgt an Wasserpflanzen oder Pflanzenteilen dicht unter der Wasseroberfläche. Dabei hat das Männchen das Weibchen nach dem Paarungsrad noch hinter dem Kopf gefasst. Das Weibchen kann bei der Eiablage ganz abtauchen, wobei das Männchen dann auffliegt und das Auftauchen erwartet.
Die Larve hat stumpf abgerundete Kiemenblättchen und weist am 1. Abdominalsternit eine Querreihe steifer Borsten auf.
Gefährdung
Die Art breitet sich aktuell aus und befindet sich in der Zunahme.
Besonderheiten
Die Art wurde früher zu den Azurjungfern (Coenagrion) gezählt, jedoch haben molekulargenetische Untersuchungen gezeigt, dass die Art den Granataugen (Erythromma) zuzuordnen ist. Die Art wird in der Literatur häufig noch als Cercion lindenii geführt. Des Weiteren ist derzeit noch offen, ob geografisch isolierte östliche Vorkommen eine eigene Unterart Erythromma lindenii lacustre bilden.
Lebensraum
Die Pokaljungfer bevorzugt klare, vegetationsarme Gewässer mit keiner oder geringer Fließgeschwindigkeit. Die Art benötigt zumindest am Gewässerrand eine leichte Wasservegetation und eine Schwimmblattzone. Als Sekundärhabitate werden Baggerseen u.ä. gerne angenommen.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Odonata |
---|---|
Familie | Coenagrionidae |
Art | Pokaljungfer |
Wiss. | Erythromma lindenii |
Autor | (Selys, 1840) |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | mittel |
Spannweite | 3.5 - 4 cm |