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Obstbaum- und andere Plantagen, sowie Hopfenkulturen
Bei den hier gemeinten Plantagen sind Intensivkulturen gemeint, bei denen der gewerbliche Obstanbau im Vordergrund steht, sie sind also u.a. den extensiven Streuobstwiesen gegenübergestellt.
In Deutschland werden mit abnehmender Häufigkeit (Anbaufläche) z.B. folgende Früchte in Monokulturen angebaut: Äpfel, Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Birnen. Diese Kulturen können sehr intensiv und nachteilig für die Natur sein, wenn sie konventionell bewirtschaftet werden (s.u.). Es gibt jedoch einen gewissen Bio-Anteil der Bewirtschaftung (2022: 17,9%; Statistisches Bundesamt) welcher grundsätzlich für die Natur besser ist.
Herauszuheben ist auch der Hopfenanbau, bei dem es konventionell zu hohen Pestizideinsätzen kommt.
Verbreitung
Obstbaumplantagen findet man im Prinzip überall in Deutschland, jedoch gibt es Schwerpunkte. Die größten Anbaugebiete sind das "Alte Land" zwischen Niedersachsen und Hamburg, sowie die Region Bodensee. Für Hopfenkulturen ist die "Hallertau" in Bayern bekannt, sowie Elbe-Saale und Tettnang.
Unser Kommentar
Zwischen Sommer 2017 und Mai 2022 kam es zu einem spektakulären Gerichtsverfahren, welcher Einblick in die hohen Pestizideinsätze im Apfelbau erlaubt (vgl. 'Der Südtiroler Pestizidprozess'):
Aufgrund einer Umweltkampagne "Pestizidtirol" - in der auf den hohen Pestizideinsatz im Urlaubsland Südtirol hingewiesen werden sollte - kam es zu einer Anzeige gegen die Initiatoren wegen "übler Nachrede und Markenfälschung". Daraus resultierte ein Gerichtsverfahren, in dem die Obstbauern ihre Spritzhefte als Beweismittel offen legen mussten.
Ergebnis: Vinschgauer Betriebe haben 2017 über sieben Monate hinweg für Umwelt und Gesundheit hochproblematische Pestizide in teils hoher Frequenz und Menge eingesetzt. Durchschnittlich gab es im Jahr 2017 38 Pestizidbehandlungen pro Apfelplantage. Von März bis September 2017 gab es im Vinschgau keinen einzigen Tag, an dem nicht gespritzt wurde.
Der Prozess endete im Mai 2022 mit einem Freispruch und bestätigt damit eindrucksvoll die Kritik am hochintensiven, konventionellen Obstbau!
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Referenzlisten: